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16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

04.10. - 06.10.2007, Konstanz

Beidseitige multiple Hämangioendotheliome der Lunge – die Laseresektion als Therapieansatz mit kurativer Intention

Meeting Abstract

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  • Michael Ermitsch - Johanniter Krankenhaus Treuenbrietzen, Thoraxchirurgie, Treuenbrietzen
  • Marcus Krüger - Johanniter Krankenhaus Treuenbrietzen, Thoraxchirurgie, Treuenbrietzen
  • Steffen Jährig - Johanniter Krankenhaus Treuenbrietzen, Thoraxchirurgie, Treuenbrietzen
  • Olaf Schega - Johanniter Krankenhaus Treuenbrietzen, Thoraxchirurgie, Treuenbrietzen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Konstanz, 04.-06.10.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc07dgtP8

doi: 10.3205/07dgt08, urn:nbn:de:0183-07dgt082

Veröffentlicht: 22. März 2010

© 2010 Ermitsch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Epitheloide Hämangioendotheliome der Lunge (syn. intravascular bronchioloalveolar tumor – IVBAT) sind seltene vaskuläre Tumoren, die resistent gegenüber Chemo- und Strahlentherapie sind. Bei einem als niedrig eingeschätzten Maligmitätspotential ist die Prognose für den einzelnen Patienten schwer abzuschätzen. Die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit liegt bei ca. 60%.

Fallbeschreibung: Eine 64-jährige Patienten in altersensprechendem Allgemeinzustand wurde wegen multipler beidseitiger pulmonaler Raumforderungen in unserer Einrichtung vorgestellt. Im Rahmen einer diagnostischen videoassistierten Operation wurden drei repräsentative Herdbefunde entfernt. Histologisch handelte es sich um epitheloide Hämangioendotheliome. Im Rahmen eines interdisziplinären Tumorkonsils wurde unter Berücksichtigung fehlender Therapiealternativen die Indikation zur zweizeitigen beidseitigen Laseresektion gestellt.

Ergebnisse: Mit dem Neodym-YAG-Laser (1318 nm) wurden rechtsseitig 38 pulmonale Läsionen reseziert und 10 weitere kleinste Veränderungen vaporisiert. Nach einem Intervall von knapp 5 Wochen wurden aus der linken Lunge insgesamt 34 Läsionen reseziert (zusätzlich Vaporisation 5 kleinster Läsionen). Die systematisch entfernten Lymphknoten waren tumorfrei. Eine Lungenarterienembolie im späten postoperativen Verlauf konnte durch entsprechende Antikoagulation suffizient behandelt werden. Das Kontroll-Computer-Tomogramm 5 Monate nach der ersten OP ergab keinen Anhalt für einen Rezidiv-Tumor.

Diskussion: Für solitäre und multiple einseitige pulmonale Hämangio-Endotheliome stellt die chirurgische Entfernung der Tumore die Therapie der Wahl dar. Auf Grund der fehlenden Therapiealternativen erscheint auch für beidseitige Läsionen die Resektion gerechtfertigt, insbesondere unter Anwendung der parenchymsparenden Lasertechnologie.