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Interprofessionelle Ausbildungsstation der Rheumatologie – ein Weg zu mehr motivierten Fachkräften
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Veröffentlicht: | 18. September 2024 |
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Einleitung: Interprofessionelle Teams können Patient:innen am besten zusammen behandeln, wenn sie dies zusammen lernen. Die kooperative und interkulturelle Praxis der Gesundheitsberufe gewinnt in einer patientenzentrierten und multidisziplinären Behandlung zunehmend an Bedeutung. Der neue Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog und die Approbationsordnung für Ärzt:innen unterstreichen die Bedeutung der interprofessionellen Lehre. Neben der interprofessionellen Kommunikation und Teamarbeit sind Kompetenzen im Bereich Rollen und Zuständigkeiten, ethische Aspekte und Konfliktlösung relevant. Ziel des Projekts ist die Planung, Implementierung und Evaluation einer interprofessionellen Ausbildungsstation in der Klinik für Rheumatologie an dem Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD).
Methoden: Auszubildende verschiedener Professionen (PJ-Studierende der Medizin, Auszubildende der Pflegeberufe, Auszubildende der Physiotherapie) übernehmen unter Supervision von examinierten Fachkräften (Pflege, Physiotherapie und Ärzteschaft) die Betreuung von stationär behandelten Patienten mit entzündlich rheumatischen Systemerkrankungen. Fokus ist die bestmögliche interprofessionelle Versorgung von erwachsenen Patient:innen, welche gleichermaßen einen hohen Sicherheitsstandard verspricht. Dieses erfolgt durch reflektierte, eigenverantwortliche Involvierung in den Behandlungsprozess, den professionellen Umgang mit Patienten verschiedener Altersgruppen als auch die respektvolle und informierte Berufsgruppen übergreifende Zusammenarbeit. Die Lernenden werden durch pädagogisch weitergebildete Praxisanleiter:innen, jedoch auch examinierte Krankenpfleger:innen, Physiotherapeut:innen sowie internistisch/rheumatologische Oberärzt:innen und Assistenzärzt:innen supervidiert.
Ergebnisse: Im Frühdienst betreuen 4 Personen (1 PJ’ler:in/2 Auszubildende Pflege/1 Auszubildende Physiotherapie) und im Spätdienst 3 Personen (1 PJ’ler:in/2 Auszubildende Pflege) 2–4 Patient*innen. Ärztliche, pflegerische und physiotherapeutische Tagesabläufe werden im Rahmen des IDA-R-Projektes aufeinander abgestimmt und ein gemeinsamer interprofessioneller Tagesablauf erstellt. Insbesondere werden Reflexions- und Feedbackzeiten, die die Grundlage nachhaltigen Lernens bilden, geplant und durchgeführt. Rotationen des Teams finden 4-wöchentlich statt.
Folgende Projektteile wurden umgesetzt: Evaluation der Voraussetzungen, Erstellung eines Arbeitsplans, Vorbereitende Lerneinheiten, Administrative und curriculare Umsetzung, Pilotierung, Evaluation und Feedback, SOPs für Ausdehnung auf andere Ausbildungsbereiche.
Interprofessionelle Lehr- und Lerneinheiten konnten im gemeinsamen Einsatz angewandt werden. Die Zufriedenheit der Patient*innen, Lernenden und Lehrenden in der ersten Phase war sehr groß.
Schlussfolgerung: Eine interprofessionelle Ausbildungsstation kann unter Einbeziehung verschiedener Professionen erfolgreich umgesetzt werden. Die Kernkompetenzen können in der interprofessionellen Begegnung der Gesundheitsberufe erlernt und ausgebildet werden. Dies geschieht am besten in der klinisch praktischen Ausbildung im Theorie-Praxis-Transfer. Das UKD plant das Konzept der IDA nach Abschluss der Pilotierung und dessen Evaluation schrittweise auf mehreren Stationen zu realisieren und auf mehr Professionen auszudehnen.