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Deutscher Rheumatologiekongress 2024

52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
34. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)
38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

18.09. - 21.09.2024, Düsseldorf

Schlafapnoesyndrom als häufige Ursache der Fatigue beim primären Sjögren-Syndrom: Zwischenanalyse einer Therapiestudie

Meeting Abstract

  • Anna Kuhn - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Freiburg
  • Magdalena Seng - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Freiburg
  • Sebastian Fähndrich - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Pneumologie, Freiburg
  • Björn Frye - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Pneumologie, Freiburg
  • Reinhard E. Voll - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Freiburg
  • Stephanie Finzel - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2024, 52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immmunologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), 38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh). Düsseldorf, 18.-21.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocVK.41

doi: 10.3205/24dgrh218, urn:nbn:de:0183-24dgrh2188

Veröffentlicht: 18. September 2024

© 2024 Kuhn et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Eine häufige und schwierig zu behandelnde Komorbidität des primären Sjögren-Syndroms (pSS) ist die Fatigue. Diese ist nicht selten mit einem Schlafapnoe-Syndrom (SAS) vergesellschaftet. Die vorliegende Interimsanalyse untersucht, wie häufig das SAS bei Patienten mit pSS auftritt und inwiefern sich die Fatigue bei pSS-Patienten mit SAS durch gezielte Behandlung bessern lässt. Das vorliegende Abstract umfasst die Monat 3- und 6-Daten der eingeschlossenen Patienten von 2019 bis März 2024. Die Kohorte der pSS-Patienten wird verglichen mit einer Kohorte von Patienten mit SAS ohne rheumatologische Grunderkrankung (SAS+) sowie mit einer Kohorte von Patienten mit Psoriasisarthritis (PsA).

Methoden: Aus der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Universitätsklinikum Freiburg wurden bisher 19 Patienten mit pSS (Alter 59,26 ± 10,62) und 10 Patienten mit PsA (Alter 56,50 ± 8,82) auf Vorhandensein eines SAS untersucht. Eine Therapie mit Lagerungskissen oder C-PAP wurde ab einem Apnoe-Hypopnoe-Index von > 5/h eingeleitet. 12 Patienten mit SAS (Alter 58,42 ± 10,33) bildeten eine Kontrollkohorte. Bei den Visiten zum Einschluss (BL), nach 3 Monaten (M3) und nach 6 Monaten (M6) wurden CRP, visuelle Analogskala für Schmerz- und Lebensqualität, Depression (PHQ-9), Fatigue (FACIT) und Einschlafneigung (EPS) erhoben. Bei den pSS-Patienten zusätzlich auch ESSDAI und ESSPRI. Ein p-Wert <0,05 wurde als signifikant gewertet.

Ergebnisse: Bei 10 pSS-Patienten wurde ein SAS diagnostiziert, davon wurden 8 (pSS+) mit C-PAP oder Lagerungskissen therapiert. Bei 4 PsA-Patienten wurde ein SAS diagnostiziert, davon wurden 3 (PsA+) mit C-PAP therapiert. Alle SAS+ wurden mit C-PAP behandelt. Zu BL litten Patienten aller Kohorten unter starker Fatigue. Die Müdigkeit verbesserte sich signifikant bei den SAS+ zwischen BL und M3 sowie zwischen BL und M6. Sie verbesserte sich auch signifikant bei den pSS+ zwischen BL und M3 und bei den PsA+ zwischen BL und M6. Der ESSDAI verbesserte sich signifikant bei den pSS+ zwischen BL und M6. Der Depressivitätsindex verbesserte sich signifikant bei den PsA+ zwischen BL und M3 und BL und M6. Mittelwerte und Standardabweichungen sowie p-Werte sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt.

Schlussfolgerung: Jeder zweite Patient mit pSS litt unter einem SAS, was im Bereich publizierter Analysen liegt [1]. Unter adäquater SAS-Therapie besserten sich die Fatigue und Krankheitsaktivität (ESSDAI) signifikant. Die hohe Prävalenz des SAS bei pSS und das gleichzeitig gute Therapieansprechen dürften ein generelles SAS-Screening bei pSS-Patienten rechtfertigen. Da die Studie noch rekrutiert, bleibt die endgültige Auswertung abzuwarten.

Offenlegungserklärung: Die Autoren haben keine Interessenskonflikte in Bezug auf den Abstract.


Literatur

1.
Jülich M, Budweiser S, Thoden J, Voll RE, Kollert F. Sleep apnea in Sjögren's syndrome potentially influences the EULAR Sjögren's syndrome patient reported index. Mod Rheumatol. 2019 May;29(3):563-5. DOI: 10.1080/14397595.2018.1467526 Externer Link