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Schlafapnoesyndrom als häufige Ursache der Fatigue beim primären Sjögren-Syndrom: Zwischenanalyse einer Therapiestudie
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Veröffentlicht: | 18. September 2024 |
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Einleitung: Eine häufige und schwierig zu behandelnde Komorbidität des primären Sjögren-Syndroms (pSS) ist die Fatigue. Diese ist nicht selten mit einem Schlafapnoe-Syndrom (SAS) vergesellschaftet. Die vorliegende Interimsanalyse untersucht, wie häufig das SAS bei Patienten mit pSS auftritt und inwiefern sich die Fatigue bei pSS-Patienten mit SAS durch gezielte Behandlung bessern lässt. Das vorliegende Abstract umfasst die Monat 3- und 6-Daten der eingeschlossenen Patienten von 2019 bis März 2024. Die Kohorte der pSS-Patienten wird verglichen mit einer Kohorte von Patienten mit SAS ohne rheumatologische Grunderkrankung (SAS+) sowie mit einer Kohorte von Patienten mit Psoriasisarthritis (PsA).
Methoden: Aus der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Universitätsklinikum Freiburg wurden bisher 19 Patienten mit pSS (Alter 59,26 ± 10,62) und 10 Patienten mit PsA (Alter 56,50 ± 8,82) auf Vorhandensein eines SAS untersucht. Eine Therapie mit Lagerungskissen oder C-PAP wurde ab einem Apnoe-Hypopnoe-Index von > 5/h eingeleitet. 12 Patienten mit SAS (Alter 58,42 ± 10,33) bildeten eine Kontrollkohorte. Bei den Visiten zum Einschluss (BL), nach 3 Monaten (M3) und nach 6 Monaten (M6) wurden CRP, visuelle Analogskala für Schmerz- und Lebensqualität, Depression (PHQ-9), Fatigue (FACIT) und Einschlafneigung (EPS) erhoben. Bei den pSS-Patienten zusätzlich auch ESSDAI und ESSPRI. Ein p-Wert <0,05 wurde als signifikant gewertet.
Ergebnisse: Bei 10 pSS-Patienten wurde ein SAS diagnostiziert, davon wurden 8 (pSS+) mit C-PAP oder Lagerungskissen therapiert. Bei 4 PsA-Patienten wurde ein SAS diagnostiziert, davon wurden 3 (PsA+) mit C-PAP therapiert. Alle SAS+ wurden mit C-PAP behandelt. Zu BL litten Patienten aller Kohorten unter starker Fatigue. Die Müdigkeit verbesserte sich signifikant bei den SAS+ zwischen BL und M3 sowie zwischen BL und M6. Sie verbesserte sich auch signifikant bei den pSS+ zwischen BL und M3 und bei den PsA+ zwischen BL und M6. Der ESSDAI verbesserte sich signifikant bei den pSS+ zwischen BL und M6. Der Depressivitätsindex verbesserte sich signifikant bei den PsA+ zwischen BL und M3 und BL und M6. Mittelwerte und Standardabweichungen sowie p-Werte sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt.
Schlussfolgerung: Jeder zweite Patient mit pSS litt unter einem SAS, was im Bereich publizierter Analysen liegt [1]. Unter adäquater SAS-Therapie besserten sich die Fatigue und Krankheitsaktivität (ESSDAI) signifikant. Die hohe Prävalenz des SAS bei pSS und das gleichzeitig gute Therapieansprechen dürften ein generelles SAS-Screening bei pSS-Patienten rechtfertigen. Da die Studie noch rekrutiert, bleibt die endgültige Auswertung abzuwarten.
Offenlegungserklärung: Die Autoren haben keine Interessenskonflikte in Bezug auf den Abstract.