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Ein 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 1-Hemmer zur Optimierung der Wirkung von Prednisolon bei Patienten mit Polymyalgia Rheumatica (PMR)
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Veröffentlicht: | 18. September 2024 |
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Einleitung: Das Enzym 11b-Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 1 (HSD-1) moduliert gewebespezifisch die intrazelluläre Wirkung von Glucocorticoiden in Entzündungsgebieten, aber auch in Knochen, Leber, Fettgewebe, Gehirn, und anderen Geweben. SPI-62 ist ein effektiver HSD-1-Hemmer. Ziel dieser klinischen Studie war es herauszufinden, ob SPI-62 einige Nebenwirkungen von Prednisolon (PSL) reduzieren oder gar verhindern und gleichzeitig seine Wirksamkeit aufrechterhalten kann.
Methoden: In die Studie eingeschlossen wurden insgesamt 40 Patienten mit einer gesicherten PMR, die PSL 10 mg/Tag einnahmen. Die Teilnehmer setzten die Behandlung mit PSL für 4 Wochen ohne Dosisreduktion fort. Sie erhielten zusätzlich für jeweils 2 Wochen täglich SPI-62 6 mg oder ein entsprechendes Placebo (PBO PSL 10). In den aufeinanderfolgenden Kohorten wurden während der SPI-62-Behandlung entweder PSL 10 mg (SPI PSL 10) oder 15 mg (SPI PSL 15) oder 20 mg (SPI PSL 20) angewandt. Ein PMR-Rezidiv, mittels entsprechender Kriterien durch den Prüfarzt festgestellt, zog die Entscheidung nach sich, die PSL-Dosis zu erhöhen. Die Studienteilnehmer füllten täglich numerische Bewertungsskalen (NRS) für Schmerz-, Steifheits- und Ermüdungs-Intensität und Schmerz-Chronizität, sowie den HAQ-Disability Index (HAQ-DI) zu bestimmten Visiten aus. Bei den Studienvisiten wurden im Labor Entzündungsmarker, Knochenstoffwechselparameter und Blutfette gemessen. Die Insulinresistenz (HOMA-IR) wurde aus den Nüchternwerten für Blutzucker und Insulin berechnet. Statistische Untersuchungen waren in dieser Proof-of-Concept Studie nicht geplant, aber es wurden deskriptive Statistiken berechnet. Die hepatische HSD-1-Hemmung wurde anhand des Verhältnisses (Tetrahydrocortisol + Allotetrahydrocortisol)/Tetrahydrocortison im Urin quantifiziert.
Ergebnisse: SPI-62 erreichte eine hepatische HSD-1-Hemmung von 94,7±4,6%. Die PMR-Rezidive und die Ergebnisse der deskriptiven Statistik sind in der Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt. SPI-62 schwächte bei der Gabe von PSL in Dosen von 10 oder 15 mg/Tag die therapeutische Kontrolle der PMR ab. Diese konnte jedoch durch die Gabe von 20 mg/Tag wiedererlangt werden. Gleichzeitig wurden unter dem SPI PSL 20-Regime erhebliche Verbesserungen bzgl. Glucocorticoid-induzierter Nebenwirkung auf die Knochenstoffwechselparameter, Blutfette, und Blutzuckerkontrolle festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Wir interpretieren die Ergebnisse so, dass bei Patienten mit PMR durch die Anwendung eines HSD-1-Hemmers das Verhältnis von Wirkungen und Nebenwirkungen einer Glucocorticoidtherapie verbessert werden kann.
Offenlegungserklärung: FSC und DAK sind Mitarbeiter und Aktionäre von Sparrow Pharmaceuticals. FB, TKM, und KD sind Berater zu Sparrow Pharmaceuticals.