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Schwere der gastrointestinalen Manifestation im Erkrankungsverlauf bei Patient:innen mit Systemischer Sklerose
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Veröffentlicht: | 18. September 2024 |
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Einleitung: Bei der Systemischen Sklerose können gastrointestinale Manifestationen auftreten, die eine Vielzahl von Symptomen wie gastroösophagealen Reflux, Dysphagie oder intestinale Motilitätsstörungen umfassen. Zuletzt haben Studien einen Zusammenhang zwischen der Höhe von Autoantikörpern gegen muskarinerge Rezeptoren und der Ausprägung der gastrointestinalen Manifestation aufgezeigt. Bisher erfolgt die Behandlung der gastrointestinalen Manifestation bei Systemischer Sklerose primär mittels symptomatischer Therapieansätze. Es gibt nur wenige Studien, die den Nutzen einer immunsuppressiven Therapie zur Behandlung der gastrointestinalen Manifestation nachweisen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Schwere der gastrointestinalen Manifestation im Erkrankungsquerschnitt sowie im longitudinalen Verlauf abzubilden und mögliche klinische Einflussfaktoren zu identifizieren.
Methoden: Es erfolgte die Erhebung des Schweregrades der gastrointestinalen Manifestation bei 435 Patient:innen mit Systemischer Sklerose unter Nutzung des Fragebogens UCLA GIT 2.0. Bei 106 Patient:innen erfolgte eine Verlaufsuntersuchung der Schwere der gastrointestinalen Manifestation nach 6–15 Monaten. Parallel erfolgte eine demographische und klinische Charakterisierung der Patient:innen, die sich an den im DNSS- und im EUSTAR-Register erhobenen Parametern orientiert.
Ergebnisse: Das mittlere Ergebnis im UCLA GIT 2.0 lag bei 0,45. Der Anteil der Patient:innen, die einen Score >1 in den folgenden Subdomänen angaben, lagen für Reflux bei 12,18%, für Völlegefühl bei 27,4%, für Wäscheverschmutzung bei 7,81%, für Durchfall bei 9,66% und für Obstipation bei 4,37%. Bei den Patient:innen, die eine Follow-Up-Befragung ausgefüllt haben, ergab sich mittels Wilcoxon matches pairs signed rank test ein p=0,8668. Somit ergab sich keine signifikante Veränderung der Schwere der gastrointestinalen Manifestation im longitudinalen Verlauf. Ebenso ergab die Analyse keinen Einfluss einer immunsuppressiven Therapie auf die Schwere der gastrointestinalen Manifestation.
Schlussfolgerung: Bei zunehmenden Hinweisen auf eine Beteiligung von Autoantikörpern an der Entwicklung einer gastrointestinalen Manifestation bei Systemischer Sklerose sowie fehlender Besserung durch immunsuppressive Therapien ist die Etablierung Autoantikörper-reduzierender Therapeutika zur Behandlung der Systemischen Sklerose zu erwägen.
Offenlegungserklärung: Die Autoren berichten keine COI.
Literatur
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- van Leeuwen NM, Boonstra M, Fretheim H, Brunborg C, Midtvedt Ø, Garen T, Molberg Ø, Huizinga TWJ, de Vries-Bouwstra JK, Hoffman-Vold AM. Gastrointestinal symptom severity and progression in systemic sclerosis. Rheumatology (Oxford). 2022 Oct 6;61(10):4024-34. DOI: 10.1093/rheumatology/keac118
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- Bering J, Griffing WL, Crowell M, Umar SB. Progression of gastrointestinal symptoms over time in patients with systemic sclerosis. Rheumatol Int. 2021 Jul;41(7):1281-7. DOI: 10.1007/s00296-021-04806-6