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Persistenz auf JAK-Inhibitoren und Biologika bei Patienten mit rheumatoider Arthritis in der täglichen Praxis: Auswertung der Rhadar-Datenbank
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Veröffentlicht: | 18. September 2024 |
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Einleitung: Seit der Zulassung der Janus-Kinase-Inhibitoren (JAKi) steht neben den Biologika („biological disease-modifying antirheumatic drugs“ [bDMARDs]) eine weitere Behandlungsalternative für die Therapie der Rheumatoiden Arthritis (RA) zur Verfügung.
Ziel dieser Auswertung der pseudonymisierten RheumaDatenRhePort (Rhadar)-Datenbank war es, die Persistenz auf unterschiedlichen bDMARDs (Rituximab, Abatacept, Interleukin-6-Inhibitoren (IL-6 Inhibitoren), Tumor Nekrose Faktor Inhibitoren (TNFi)) sowie JAKi zu vergleichen.
Methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse der Rhadar-Datenbankdurch. Eingeschlossen wurden RA-Patienten, die zwischen dem 15. Januar 2015 und dem 17. Oktober 2023 eine neu verordnete Therapie mit einem bDMARD oder JAKi erhielten. Mittels einer nach Alter, Geschlecht und Krankheitsdauer adjustierten Cox-Regression wurde das Drug Survival zwischen den Basistherapien verglichen. Die statistische Analyse wurde mit R (Version 4.3.2) [1] bzw. RStudio (Version 2023.12.0+369) [2] durchgeführt.
Ergebnisse: Im Analysezeitraum wurden 4.678 Therapien mit bDMARDs (TNFi: 2237, IL-6 Inhibitoren: 640, Abatacept: 262, Rituximab: 165) bzw. JAKi (1374)) begonnen. Nach 5 Jahren war die Survivalrate in der JAKi-Gruppe am höchsten (68,3%) im Vergleich zu den Patienten auf TNFi (58,6%), IL-6 Inhibitoren (58,6%), Abatacept (55,0%) oder Rituximab (53,3%). Die adjustierte Cox-Regressionsanalyse ergab eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für einen Therapieabbruch bei Patienten, die Rituximab (HR 1,36 [95% CI 1,06-1,74], p=0,015), Abatacept (HR 1,46 [95% CI 1,18-1.80], p<0,001), IL-6 Inhibitoren (HR 1,20 [95% CI 1,02-1,42], p=0,026) oder TNFi (HR 1,29 [95% CI 1,15-1,46], p<0,001) erhielten, gegenüber der Referenzgruppe JAKi. Zwischen den bDMARDs ließen sich keine signifikanten Unterschiede nachweisen. Im Kaplan-Meier-Diagramm (Abbildung 1 [Abb. 1]) zeigt sich ein deutlicher Abfall der Rituximabkurve zwischen 24 und 36 Monaten Therapiedauer. 60% der entsprechenden Therapieabbrüche ereigneten sich zwischen März 2020 and Juli 2022.
Schlussfolgerung: Die Persistenz auf JAKi nach 5 Jahren war signifikant höher als auf bDMARDs. Ein Zusammenhang zwischen der geringeren Persistenz auf Rituximab und der COVID-19-Pandemie scheint bei vermehrten Therapieabbrüchen zwischen März 2020 und Juli 2022 wahrscheinlich.
Literatur
- 1.
- R Core Team. R: A language and environment for statistical computing. Vienna: R Foundation for Statistical Computing; 2018. Verfügbar unter: https://www.r-project.org/
- 2.
- RStudio Team. RStudio: Integrated Development for R. Boston, MA: RStudio, Inc; 2016.
- 3.
- Kleinert S, Bartz-Bazzanella P, von der Decken C, Knitza J, Witte T, Fekete SP, Konitzny M, Zink A, Gauler G, Wurth P, Aries P, Karberg K, Kuhn C, Schuch F, Späthling-Mestekemper S, Vorbrüggen W, Englbrecht M, Welcker M; RHADAR Group. A Real-World Rheumatology Registry and Research Consortium: The German RheumaDatenRhePort (RHADAR) Registry. J Med Internet Res. 2021 May 20;23(5):e28164. DOI: 10.2196/28164