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Deutscher Rheumatologiekongress 2024

52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
34. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)
38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

18.09. - 21.09.2024, Düsseldorf

An old enemy

Meeting Abstract

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  • Arnd Becker - Ortenau Klinikum Offenburg Kehl, Departement Kardiologie, Offenburg
  • Barbara König - Institut für Pathologie, Lahr
  • Mareike Cattelan - Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl, Departement für Unfallchirurgie & Orthopädie, Offenburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2024, 52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immmunologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), 38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh). Düsseldorf, 18.-21.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocFA.02

doi: 10.3205/24dgrh065, urn:nbn:de:0183-24dgrh0652

Veröffentlicht: 18. September 2024

© 2024 Becker et al.
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Gliederung

Text

Vorgeschichte: Erste Vorstellung mit seit ca. 6 Monaten bestehender Schwellung des rechten Handgelenkes in der Handsprechstunde. Anamnestisch Trauma vor ca. 2 Jahren, 4 wöchige Schienenversorgung.

Leitsymptom bei Krankheitsmanifestation: Massiv geschwollenes Handgelenk ohne Überwärmung. Keine aktive Extension. Fingerbeugung eingeschränkt.

Diagnostik: Röntgen mit fortgeschritten destruiertem Handgelenk im Sinne eines karpalen Kollaps. Ausgeprägte feinfleckige Entkalkung der Handwurzel als auch großer Teil der Mittelhand. In der Kernspintomografie ausgeprägte Arthritis des Handgelenkes sowie eine fortgeschrittene ausgeprägte Synovialitis der Beuge- und Strecksehnen. CRP 10 mg/l, Thrombozyten 400.000/µl, sonstiges Labor unauffällig.

Therapie: Synevektomie im Handgelenk mit partieller Synovektomie der Streck- und Beugesehnen. Histologisch epitheloidzellige Granulome mit Nekrosen, Ziehl-Neelsen negativ, positiver Nachweis von Mycobaterium tuberculosis Komplex in der PCR.

CT Thorax: Herdbefunde im linken Oberlappen mit 2 cm großer Kaverne. Postspezifische Veränderungen in beiden Oberlappen. Sputum positiv auf Mycobacterium tuberculosis Komplex in der PCR, nach 4 Wochen auch Kultur positiv. Einleitung einer 4-fach Kombinationstherapie unter stationären Bedingungen bis zur Dokumentation dreier nachfolgender negativer mikroskopischer Sputumbefunde.

Weiterer Verlauf: Fortführung einer Rifampicin-haltigen Kombinationstherapie über 6 Monate. Sanierung des destruierten Handgelenkes im Intervall geplant.

Bei fehlender diagnostischer Zuordnung – hier Diskrepanz von massiver Gelenkzerstörung und nur geringer klinischer Symptomatik mit nahezu fehlender serologischer Entzündung – ist eine bioptische Klärung sinnvoll. Dabei sollte auch die Tuberkulose als „alter Feind“ [1] differentialdiagnostisch berücksichtigt werden. Der Fall unterstreicht die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Rheumatologie [2].


Literatur

1.
Donoghue HD, Lee OY, Minnikin DE, Besra GS, Taylor JH, Spigelman M. Tuberculosis in Dr Granville's mummy: a molecular re-examination of the earliest known Egyptian mummy to be scientifically examined and given a medical diagnosis. Proc Biol Sci. 2010 Jan 7;277(1678):51-6. DOI: 10.1098/rspb.2009.1484 Externer Link
2.
Marais LC, Nieuwoudt L, Nansook A, Menon A, Benito N. Tuberculous arthritis of native joints - a systematic review and European Bone and Joint Infection Society workgroup report. J Bone Jt Infect. 2023 Aug 28;8(4):189-207. DOI: 10.5194/jbji-8-189-2023 Externer Link