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Effekt depressiver Symptome auf Remission bei axSpA-Patienten: Eine Analyse aus der RABBIT-SpA-Kohorte
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Veröffentlicht: | 18. September 2024 |
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Einleitung: Bei 20–30% der axSpA-Patienten bestehen depressive Symptome. Es gibt Hinweise, dass eine Depression den Krankheitsverlauf und die Behandlungsergebnisse negativ beeinflusst. Wir untersuchten den Einfluss depressiver Symptome zu Beginn einer neuen systemischen Therapie auf Krankheitsaktivität und Remission (ASDAS low disease activity [LDA] und ASDAS inactive disease [ID]) nach 6 Monaten bei axSpA-Patienten aus der RABBIT-SPA-Kohorte.
Methoden: Es wurden alle axSpA-Patienten aus der RABBIT-SpA-Kohorte eingeschlossen, die bei Studienbeginn und zur 6-monatigen Nachbeobachtung einen WHO-5 Well-Being-Index (WHO-5) aufwiesen (vollständige Fälle). Wir führten eine deskriptive Analyse der Baseline-Charakteristika und Krankheitsaktivitätsparameter nach 6 Monaten durch und ermittelten den Anteil der Patienten, die LDA oder ID erreichten, nach Kategorie der depressiven Symptome. Keine oder leichte depressive Symptome wurden definiert als ein WHO-5-Score größer oder gleich 29 (Gruppe 1), mäßige oder schwere depressive Symptome als ein WHO-5-Score unter 29 (Gruppe 2). Mithilfe eines Directed Acyclic Graph wurde ein Set von Baseline-Adjustierungsvariablen abgeleitet, bestehend aus ASDAS-CRP, Alter, Anzahl arthritischer Gelenke, BMI, Anzahl der Komorbiditäten, Anzahl der druckschmerzempfindlichen Enthesien, HLA-B27-Status, Geschlecht, Sport, Symptomdauer und Art der antirheumatischen Therapie. Mit Adjustierung nach diesen Variablen wurde eine logistische Regression durchgeführt, um die Auswirkung depressiver Symptome auf das Erreichen von LDA und ID zu bestimmen.
Ergebnisse: Es wurden 1.168 Patienten in die Analyse einbezogen. Patienten der Gruppe 2 hatten bei Studienbeginn schlechtere Werte bei allen Parametern der Krankheitsaktivität (Tabelle 1 [Tab. 1]) als Patienten der Gruppe 1. Nach 6 Monaten erreichten 67% der Patienten in Gruppe 1 LDA und 34% ID. Bei den Patienten in Gruppe 2 waren es 46% bzw. 18% (Abbildung 1 [Abb. 1]). Patienten der Gruppe 1 erreichten bei der 6-monatigen Nachbeobachtung signifikant häufiger LDA als Patienten der Gruppe 2 (OR=1,17, 95% CI=1,08–1,28, p<0,001). Ebenso hatten Patienten der Gruppe 1 eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit, eine ID zu erreichen, als Patienten der Gruppe 2 (OR=1,11, 95% CI=1,02–1,21, p=0,02).
Schlussfolgerung: Depressive Symptome hatten einen unabhängigen Einfluss darauf, ob die Patienten eine Remission erreichten. Das Screening auf Depression ist wichtig, da sie die Wahrscheinlichkeit einer späteren Krankheitsaktivität und Remission beeinflussen kann.
Offenlegungserklärung: RABBIT-SpA wird gemeinschaftlich gefördert durch AbbVie, Amgen, Biogen, Celltrion, Hexal, Janssen-Cilag, Lilly, MSD, Novartis, Pfizer, UCB und Viatris. Die Studienleitung am DRFZ besitzt die volle akademische Freiheit.