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Elektronische Gesundheitskompetenz und Krankheitsaktivität bei Menschen mit rheumatischen Erkrankungen: Daten einer Querschnittuntersuchung
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Veröffentlicht: | 18. September 2024 |
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Methoden: Alle Patient*innen (≥18 Jahre), die ab Juni 2023 die rheumatologische Ambulanz der Medizinischen Universität Wien aufsuchten, wurden gebeten, einen validierten 8-Item-Fragebogen (Gr-eHeals), mit einer Gesamtpunktzahl von 1 (am wenigsten) bis 5 (am besten) zur eHL auszufüllen. Geschlecht, Alter und Diagnose wurden ebenso erfasst. Bei entzündlichen Arthritiden (rheumatoide Arthritis [RA], psoriatische Arthritis [PsA] und axiale Spondyloarthritis [axSpA]) wurden die Daten zusätzlich mit bestehenden Patient*innenregistern verknüpft, um Zusammenhänge zwischen eHL und Krankheitsaktivität zu untersuchen. Die Kohorte wurde in Quartile nach Gr-eHeals eingeteilt. Unterschiede in Krankheitsaktivitätsoutcomes (CDAI, cDAPSA, BASDAI, Schmerzen & Fatigue(VAS/10), Evaluator Global Assessment [EGA], Patient Global Assessment [PGA], Anzahl Geschwollener Gelenke [SJC] und schmerzender Gelenke [TJC]) wurden zwischen jenen verglichen, die in den niedrigsten 25% und den höchsten 25% der Gr-eHeals lagen (niedriges eHL ≤25%, hohes eHL ≥25%).
Ergebnisse: Von 445 Teilnehmer*innen wurden 384 (Durchschnittsalter: 52,3±16,2, 71,6% weiblich, Gr-eHeals: M: 3,6±1,2) mit vollständigen Fragebögen (RA (n=96), PsA & axSpA (n=79), Myositis & Vaskulitis (n=35), Kollagenosen (n=90) und diverse (n=84)) eingeschlossen. Mit zunehmendem Alter wurden abnehmende Gr-eHeals-Scores beobachtet, während keine Unterschiede zwischen Geschlechtern oder Krankheitsentitäten festgestellt wurden. Patient*innen mit RA und axSpA mit höherer eHL zeigten niedrigere CDAI/BASDAI Scores als solche mit niedrigerer eHL. Weiteres konnten numerische Unterschiede bei ärztlicher Krankheitsaktivität wie SJC, TJC und EGA, mit meist höheren Werten in der Gruppe mit niedrigem eHL, sowie bei patient*innenbezogenen Ergebnissen (Schmerzen, Fatigue) aufgezeigt werden. Diese Ergebnisse waren nicht bei allen Entitäten kongruent (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Schlussfolgerung: Dies ist eine der größten Studien, zur eHL bei Menschen mit rheumatischen Erkrankungen. Wie erwartet, ist diese Kompetenz bei älteren Patient*innen unabhängig von der Diagnose geringer ausgeprägt. Patient*innen mit hohem eHL scheinen eine geringere Krankheitsaktivität bei RA und axSpA aufzuweisen. Weitere Analysen in diesem Kontext sind unerlässlich, um den Einfluss von Faktoren zu verstehen, die zur Verbesserung der Behandlung chronisch rheumatischer Erkrankungen beitragen.