gms | German Medical Science

Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

RhePORT - Effizienz hinsichtlich personeller Ressourcen und Patientenselektion - Bewährung im Praxisalltag!

Meeting Abstract

  • Stefan Kleinert - Praxisgemeinschaft Rheumatologie ? Nephrologie, Erlangen; RheumaDatenRhePort GbR, Planegg
  • Florian Schuch - Praxisgemeinschaft Rheumatologie ? Nephrologie, Erlangen
  • Jörg Wendler - Praxisgemeinschaft Rheumatologie ? Nephrologie, Erlangen
  • Praxedis Rapp - Praxisgemeinschaft Rheumatologie ? Nephrologie, Erlangen
  • Cay von der Decken - MVZ Stolberg, Stolberg; RheumaDatenRhePort GbR, Planegg
  • Kristin Burigk - Praxisgemeinschaft Rheumatologie ? Nephrologie, Erlangen
  • Sonja Baltrusch - Praxisgemeinschaft Rheumatologie ? Nephrologie, Erlangen
  • Martin Welcker - MVZ für Rheumatologie Dr. Martin Welcker GmbH, Planegg; RheumaDatenRhePort GbR, Planegg
  • Monika Ronneberger - Praxisgemeinschaft Rheumatologie ? Nephrologie, Erlangen
  • Peter Bartz-Bazzanella - Rhein-Maas Klinikum GmbH, Klinik für Internistische Rheumatologie, Würselen; RheumaDatenRhePort GbR, Planegg
  • Wolfgang Vorbrüggen - RheumaDatenRhePort GbR, Planegg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocVS.04

doi: 10.3205/23dgrh236, urn:nbn:de:0183-23dgrh2367

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Kleinert et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Früh- oder Screeningsprechstunden sind seit vielen Jahren in verschiedenen Formen in den rheumatologischen Praxen etabliert [1]. RhePORT (www.rheport.de) ist ein medizinisches, kostenfreies WebPortal. Es dient seit 2015 überwiegend der raschen Terminvergabe für rheumatologische Erstuntersuchungen. RhePORT ist ein wirksames digitales Tool zur Vorauswahl und Terminvergabe rheumatologischer Patienten [2]. Seit 2015 wurden hier über 7.000 rheumatologische Erstuntersuchungstermine vergeben [3]. Ende 2021 wurde RhePORT schrittweise in der rheumatologischen Schwerpunktpraxis Erlangen (PGRN.de) eingeführt. Die Effizienz des Systems wurde im Vgl. zur bisherigen Vergabe von dringenden Erstvorstellungsterminen mittels Arzt-zu-Arzt-Telefonat verglichen.

Methoden: Nach Etablierung von RhePORT konnten dringende Erstvorstellungstermine ab Quartal 1/2022 sowohl über die bisher allein übliche Methode Arzt-zu-Arzt-Telefonat als auch durch den Patient selbst über RhePORT vereinbart werden. Auch KVB-Notfall-Termine standen als Vergabemethode durchgehend zur Verfügung. Die Vergabeverfahren wurden hinsichtlich des personellen und zeitlichen Ressourcenverbrauch (Telefonate, Tätigkeit MFA, Backoffice) abschätzend verglichen. Für das Quartal 1 wurde aus den Diagnosen im Praxisverwaltungssystem der Anteil der entzündlichen Patienten über die drei Systeme verglichen.

Ergebnisse: In den Quartalen 1 bzw. 3 wurden 91 bzw. 141 dringliche Erstvorstellungstermine vergeben. Der Anteil der jeweiligen Systeme an diesen Terminen ist in Tabelle 1 [Tab. 1]dargestellt. Im Verlauf des Quartals 3/2022 wurde RhePORT wegen Terminknappheit pausiert. Entsprechend kam es zu einem höheren Anteil an Arzt-zu-Arzt-Telefonaten (Tabelle 1 [Tab. 1], gelbe Spalte). Der Anteil der Erstvorstellungen mit entzündlicher Diagnose lag im Quartal 1 lag bei RhePORT und bei Arzt-zu-Arzt etwa gleich bei 44,7 bzw. 42,4% und bei KVB bei sehr kleiner Fallzahl bei 18,2% (Tabelle 2 [Tab. 2]). Für die Vergabe eines einzelnen Notfalltermins besteht beim System RhePORT kein (!) Aufwand für den Rheumatologen. Der zeitliche Aufwand für MFA/Backoffice ist in etwa gleich, allerdings nur so lange kein Rückruf durch die rheumatologische Praxis notwendig wurde. Dann kam es zu einem üblicherweise mehr als verdoppelten Zeitaufwand auf Seite der rheumatologischen MFA. Es besteht daher eine gute Akzeptanz bei den MFAs. Die Arbeitsschritte und der zeitliche Aufwand sind in Tabelle 3 [Tab. 3] aufgelistet. Nicht abgebildet ist der eher geringe Aufwand der Etablierung/Schulung des RhePORT-Systems in der PGRN.

Schlussfolgerung: RhePORT kann effizient in den Praxisalltag integriert werden. Bei der Statistik über ein Quartal fand sich ein etwa gleich hoher Anteil entzündlicher Patienten von über 40% bei RhePORT und Arzt-zu Arzt. Dies ist deutlich besser als die Zuweisung über das vom Gesetzgeber vorgegebene TSVG-System (KVB-Notfall). Eine Refinanzierung der Akutzuweisungen über RhePORT oder Arzt-zu-Arzt ist erforderlich, um die rheumatologische Versorgung in der Zukunft aufrecht zu erhalten.


Literatur

1.
Benesova K, Lorenz HM, Lion V, Voigt A, Krause A, Sander O, Schneider M, Feuchtenberger M, Nigg A, Leipe J, Briem S, Tiessen E, Haas F, Rihl M, Meyer-Olson D, Baraliakos X, Braun J, Schwarting A, Dreher M, Witte T, Assmann G, Hoeper K, Schmidt RE, Bartz-Bazzanella P, Gaubitz M, Specker C. Früh- und Screeningsprechstunden: Ein notwendiger Weg zur besseren Frühversorgung in der internistischen Rheumatologie? : Rheumatologische Früh- und Screeningsprechstundenmodelle in Deutschland [Early recognition and screening consultation: a necessary way to improve early detection and treatment in rheumatology? : Overview of the early recognition and screening consultation models for rheumatic and musculoskeletal diseases in Germany]. Z Rheumatol. 2019 Oct;78(8):722-42. German. DOI: 10.1007/s00393-019-0683-y Externer Link
2.
Knitza J, Mohn J, Bergmann C, Kampylafka E, Hagen M, Bohr D, Morf H, Araujo E, Englbrecht M, Simon D, Kleyer A, Meinderink T, Vorbrüggen W, von der Decken CB, Kleinert S, Ramming A, Distler JHW, Vuillerme N, Fricker A, Bartz-Bazzanella P, Schett G, Hueber AJ, Welcker M. Accuracy, patient-perceived usability, and acceptance of two symptom checkers (Ada and Rheport) in rheumatology: interim results from a randomized controlled crossover trial. Arthritis Res Ther. 2021 Apr 13;23(1):112. DOI: 10.1186/s13075-021-02498-8 Externer Link
3.
Kleinert S, Bartz-Bazzanella P, von der Decken C, Knitza J, Witte T, Fekete SP, Konitzny M, Zink A, Gauler G, Wurth P, Aries P, Karberg K, Kuhn C, Schuch F, Späthling-Mestekemper S, Vorbrüggen W, Englbrecht M, Welcker M; RHADAR Group. A Real-World Rheumatology Registry and Research Consortium: The German RheumaDatenRhePort (RHADAR) Registry. J Med Internet Res. 2021 May 20;23(5):e28164. DOI: 10.2196/28164 Externer Link