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Assoziation von Komplikationen und Folgeerkrankungen der Therapie mit Glukokortikoiden mit der Krankheitsaktivität bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden
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Veröffentlicht: | 30. August 2023 |
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Einleitung: Ergebnisse einer monozentrischen Querschnittsstudie haben eine hohe Inzidenz und Prävalenz von Komplikationen und Folgeerkrankungen der Therapie mit Glukokortikoiden (GC) bei Patienten mit ANCA-assoziierte Vaskulitiden (AAV) gezeigt [1]. In einer weiterführenden Analyse sollte nun untersucht werden, inwieweit sich die Art und Häufigkeit von GC-assoziierten Komplikationen und Folgeerkrankungen bei Patienten mit aktiver AAV von Patienten in stabiler Remission unterscheidet.
Methoden: In die monozentrische Querschnittsstudie wurden Patienten mit gesicherter Diagnose einer AAV eingeschlossen. Als validiertes Messinstrument für die GC-Toxizität wurde der Glucocorticoid Toxicity Index2 (GTI) bei allen AAV-Patienten berechnet. Der GTI-AIS (AIS=Aggregate Improvement Score), welcher die Änderung der GC-Toxizität mit der Zeit beschreibt, wurde über den Zeitraum von 6 Monaten retrospektiv ermittelt (Zeitpunkt 1=V1; Zeitpunkt 2=V2). Der GTI-CWS (CWS=Cumulative Worsening Score) stellt die kumulative GC-Toxizität dar und wurde retrospektiv über die gesamte Krankheitsdauer berechnet. In einem strukturierten Patienteninterview, einer klinischen Untersuchung und Analyse der elektronischen Patientenakte wurden die Häufigkeit der GC-assoziierten Komplikationen und Folgeerkrankungen an V2 erfasst. AAV-Patienten mit aktiver Erkrankung und AAV-Patienten in stabiler Remission im Zeitraum V1–V2 wurden verglichen.
Ergebnisse: In die Querschnittsstudie wurden 138 AAV-Patienten eingeschlossen. Davon hatte 17,4% im Zeitraum V1–V2 eine aktive Erkrankung und bei 82,6% lag eine stabile Remission vor. Die aktuelle GC-Exposition (V1–V2) war bei AAV-Patienten mit aktiver Erkrankung signifikant höher (Median 1825,0 mg vs. 306,0 mg; p=0,001), wie auch der GTI-AIS (Median 32,0 vs. 0,00; p=0,001). Die gesamte kumulative GC-Dosis war hingegen bei AAV-Patienten in stabiler Remission signifikant höher (Median 10342,5 mg vs. 5205,0 mg; p=0,001), ebenso wie die Krankheitsdauer (Median 63,5 Monate vs. 9,0 Monate; p=0,001). Im Vergleich zu Patienten in stabiler Remission traten bei AAV-Patienten mit aktiver Erkrankung die GC-assoziierten Komplikationen Gewichtszunahme, Diabetes/Glukoseintoleranz, Arterielle Hypertonie und Schlafstörungen signifikant häufiger und eine Hautatrophie signifikant seltener auf (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Schlussfolgerung: Bei AAV-Patienten mit aktiver Erkrankung ist das Risiko für akute, metabolische GC-Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und Diabetes aufgrund der hohen täglichen GC-Exposition im Vergleich zu Patienten in Remission deutlich erhöht. Die hohe kumulative GC-Dosis der AAV-Patienten mit stabiler Remission wirkt sich bei niedriger täglicher, aber höherer kumulativer GC-Dosis stärker auf das Risiko von chronischen Komplikationen wie einer Hautatrophie aus.
Literatur
- 1.
- Scherbacher P et al. Querschnittstudie zu Komplikationen und Folgeerkrankungen der Therapie mit Glukokortikoiden bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden [eingereicht]. DGRh-Kongres 2023.
- 2.
- Miloslavsky EM, Naden RP, Bijlsma JW, Brogan PA, Brown ES, Brunetta P, Buttgereit F, Choi HK, DiCaire JF, Gelfand JM, Heaney LG, Lightstone L, Lu N, Murrell DF, Petri M, Rosenbaum JT, Saag KS, Urowitz MB, Winthrop KL, Stone JH. Development of a Glucocorticoid Toxicity Index (GTI) using multicriteria decision analysis. Ann Rheum Dis. 2017 Mar;76(3):543-546. doi: 10.1136/annrheumdis-2016-210002