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Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

Untersuchung ausgewählter Autoantikörper bei Psoriasis Arthritis und deren Assoziation mit Komorbiditäten

Meeting Abstract

  • Ann-Katrin Inderthal - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Anna Knothe - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Kay-Geert Hermann - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
  • Tobias Weise - BioControl, Jena
  • Klaus Frommer - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Corinna Heck - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Mona Arnold - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Carlos Meneses Villalba - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Ingo Tarner - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Walter Hermann - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Ulf Müller-Ladner - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Rebecca Hasseli-Fräbel - Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik D, Sektion Rheumatologie und klinische Immunologie, Münster
  • Elena Neumann - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig Universität Gießen, Rheumatologie und klinische Immunologie, Bad Nauheim

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocSpA.29

doi: 10.3205/23dgrh199, urn:nbn:de:0183-23dgrh1991

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Inderthal et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Psoriasis Arthritis (PsA) gehört zu den chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen. Folge können schwere Gelenkdestruktionen, sowie Herz- oder Lungenbeteiligungen sein. Bisher konnten keine spezifischen Autoantikörper nachgewiesen werden, die die Diagnosestellung einer PsA vereinfachen. Der HLA-B27-Status ist nur bei 20% der Betroffenen positiv, sodass weiterhin mehrere Jahre bis zur Diagnosestellung vergehen und eine Therapieeinleitung verzögert wird. Zusätzlich ist die Erkrankung mit einem höheren Body-Mass-Index und kardiovaskulären Risiko assoziiert. Ziel der Studie war die Identifikation von möglichen PsA-assoziierten Autoantikörpern, um eine frühere Diagnosestellung zu ermöglichen und eine Assoziation mit Komorbiditäten zu erklären.

Methoden: Es wurden PsA-Patienten sowie gesunde Personen ohne bekannte Autoimmunerkrankung eingeschlossen. Die Patienten wurden zu soziodemographischen Daten, aktueller Krankheitsaktivität, rheumatologischer Therapie, kardiovaskulären Erkrankungen und Fatigue befragt. Es erfolgte eine Bestimmung des HLA-B27-Status sowie eine radiologische Evaluation hinsichtlich PsA-typischen Veränderungen der Hände und Füße. Serologisch wurden mittels ELISA Antikörper gegen ADAMTSL-5, LL37, Calpastatin und Gliadin untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 107 PsA-Patienten (60% weiblich) und 19 gesunde Kontrollen eingeschlossen. Das Alter lag im Median bei 59 Jahren (21–80 Jahre), 28% waren HLA-B27 positiv. Der BMI lag im Median bei 28 kg/m2 (19–48 kg/m2). Kardiovaskuläre Erkrankungen lagen bei 65% der Patienten vor. Antikörper gegen LL37 und ADAMTSL-5 waren bei 47% der Patienten nachweisbar und zu 30% (LL37) bzw. 35% (ADAMTSL-5) bei den Gesunden. Antikörpern gegen Calpastatin und Gliadin waren nicht signifikant erhöht. Bei Patienten mit Antikörper gegen LL 37 konnten meistens auch Antikörper gegen ADAMSTL-5 (p<0,001) nachgewiesen werden. Patienten mit einer Behandlungsdauer von <5 Jahren hatten häufiger Antikörper gegen Calpastatin (p<0,05). Radiographische Veränderungen konnten bei 35% nachgewiesen werden. Häufig wiesen diese Patienten Antikörper gegen LL37 (p<0,001) und gegen ADAMTSL-5 (p<0,05) auf.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigte sich keiner der untersuchten Antikörper in der Patientenkohorte signifikant erhöht. Bei einer Behandlungsdauer <5 Jahren konnten jedoch häufiger Autoantikörper gegen Calpastatin nachgewiesen werden. Dies könnte die Vermutung nahelegen, dass dieser Autoantikörper in der Frühphase der PsA eine Rolle spielen könnte und unter immunmodulierender Therapie seltener nachweisbar ist. Antikörper gegen LL37 und ADAMTSL-5 konnten häufiger bei Patienten mit radiographischen Veränderungen nachgewiesen werden. Dies könnte darauf hindeuten, dass diese Antikörper mit einer schwereren, mutilierenden Form der PsA einhergehen.

Offenlegungserklärung: Die Studie wurde durch Pfizer Pharma GmbH gesponsert.

Tabelle 1 [Tab. 1]