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Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

Monarthritis Ellenbogen – das vergessene Gelenk – konservative Therapie

Meeting Abstract

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  • Manfred Kemmerling - Helios Klinik Attendorn, Klinik für Orthopädie, Rheumatologie und Traumatologie, Attendorn

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocRO.03

doi: 10.3205/23dgrh183, urn:nbn:de:0183-23dgrh1830

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Kemmerling.
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Gliederung

Text

Einleitung: Obwohl das Ellenbogengelenk häufig von rheumatoider Arthritis befallen ist, wird es wesentlich seltener als andere große Gelenke behandelt. Die Funktionseinschränkungen werden in der Regel durch die benachbarte Schulter und Handgelenk kompensiert. Das Ellenbogengelenk besteht aus 3 endständigen knöchernen Gelenkkörpern die in einer gemeinsamen Kapsel miteinander verbunden sind. Daraus resultiert sowohl eine scharnierartige Gelenksverbindung, als auch ein Zapfengelenk, welches für die Rotation des Unterarms verantwortlich ist. Dieses führt zu einer sehr großen Bewegungamplitude des gesamten Armes. Die chronisch entzündlichen Prozesse führen am Ellenbogen oftmals zu Kontrakturen mit Funktionseinschränkungen oder zu komplexen Instabilitäten mit Kraft-und Greifverlust der oberen Extremität.

Methoden: Die konservative Therapie soll bereits frühzeitig, unter anderem mithilfe der Physiotherapie, Funktionseinschränkungen des Ellenbogens verhindern, reduzieren und stabilisieren, aber auch die postoperative Beweglichkeit wiederherstellen. Sie wird dabei durch die physikalische Therapie mit lokalen Kälteanwendungen, aber auch Thermotherapie und Hydrotherapien sowie der manuellen Therapie unterstützt. Darüber hinaus ist die Ergotherapie ein wichtiger Bestandteil zur Gelenksprotektion, Hilfsmittelversorgung und Schienenversorgung im privaten und beruflichen Alltag des Rheumatikers. Ein weiterer Baustein der konservativen Therapie sind die drei Formen der intraartikulären Therapie: die intraartikuläre Glukokortikoidtherapie, die chemische Synoviaorthese und die Radiosynoviorthese. Die orthopädietechnischen Versorgungen ergänzen die konservativen Behandlungen bei Rheumapatienten. Dabei unterscheidet man elastische Orthesen, Bandagen oder kleine Orthesen wie Epicondylitis-Spangen von Hartrahmen-Orthesen oder Lagerung-Orthesen zur postoperativen Behandlung.

Ergebnisse: Eine beim rheumatischen Ellenbogen sinnvolle und frühzeitig einsetzende konservative Behandlung in ihrem gesamten Spektrum, kann die Funktion des Gelenkes erhalten. Im Falle einer notwendig werdenden operativen Versorgung verbessert sie in der Regel das postoperative Ergebnis.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend dienen die zahlreichen Möglichkeiten der konservativen Therapie beim rheumatischen Ellenbogengelenk der Vermeidung von Funktionseinschränkungen, Operationen sowie die postoperative Wiederherstellung der Beweglichkeit für sinnvolle und gute Lebensqualität des Rheumatikers.


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