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Einfluss der Sequenz der Therapieintensivierung mit DMARD auf die Osteoporose-Prävalenz bei rheumatoider Arthritis
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Veröffentlicht: | 30. August 2023 |
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Einleitung: Ziel unserer Analyse war der Vergleich der Osteoporose-Prävalenz bei Rheumatoider Arthritis (RA) zwischen früher RA ohne DMARD-Therapie, RA mit alleiniger Therapie mit konventionellen DMARD (csDMARD) und RA mit Biologika (bDMARD)-Therapie.
Methoden: Bei 1.085 RA-Patienten wurden mittels dualer X-Ray-Absorptiometrie ermittelte Knochenmineraldichte (BMD) an den 3 Meßorten Lendenwirbelsäule (BMD-LWS), Schenkelhals (BMD-SH) und Hüfte (BMD-H), Osteoporose- und Frakturprävalenz, demographische Daten wie Alter, Body Mass Index (BMI), Krankheitsdauer (KHD), Geschlecht, Postmenopausestatus, kumulative Glukokortikoiddosis (kGKD), BSG, CrP und Vortherapie mit Bisphosphonaten (BP) erhoben und zwischen früher RA ohne DMARD (n=288), RA-Patienten mit ausschließlicher csDMARD-Vortherapie als Mono- oder sequenzielle Therapie (n=662) und RA mit sequenziellem Einsatz von csDMARD und bDMARD (n=135) verglichen.
Ergebnisse: Patienten mit ausschließlicher csDMARD-Therapie wiesen gegenüber Patienten mit früher RA ohne DMARD eine hochsignifikant niedrigere BMD an allen 3 Meßorten auf (p<0,001). BDMARD-vorbehandelte Patienten zeigten trotz hochsignifikant höherer kGCD (p<0,001) und signifikant längerer KHD (p=0,003) gegenüber Patienten mit alleiniger csDMARD-Therapie eine hochsignifikant höhere BMD an allen Meßorten (p<0,001 für BMD-LS und -SH; p=0,002 für BMD-H), welche sich nicht signifikant von der BMD von Patienten mit früher RA ohne DMARD unterschied. Die Osteoporose-Prävalenz lag bei früher RA sowie Patienten mit bDMARD-Vortherapie vergleichbar bei 28,1 bzw. 28,9%, demgegenüber signifikant höher bei Patienten mit alleiniger csDMARD-Therapie (44,6%; p<0,001). In der Gruppe aller mit DMARD behandelten Patienten (n=797) war in der multifaktoriellen Analyse eine Vortherapie mit bDMARD (p<0,001 für BMD-LS und BMD-SH bzw. p=0,004 für BMD-H) neben einem höheren BMI (p<0,001) ein unabhängiger positiver Prädiktor für die BMD an allen Meßorten. Postmenopausestatus (p<0,001 für alle Meßorte), weibliches Geschlecht (p=0,001 für BMD-LS), hohes Alter für BMD-SH und BMD-H (p<0,001) längere Erkrankungsdauer (p=0,001 bzw. p=0,017 für BMD-SH bzw. BMD-H), hohe kGCD (p<0,001 für BMD-LS und BMD-H bzw. p=0,010 für BMD-SH) und Vortherapie mit BP (p=0,045, 0,020 bzw. 0,002 für BMD-LS, -SH bzw. -H) zeigten bei DMARD-behandelten Patienten eine negative Assoziation mit der BMD.
Schlussfolgerung: Gegenüber einer alleinigen csDMARD-Therapie zeigt die Gabe von bDMARD in Kombination bzw. sequenziell nach csDMARD bei RA einen ausgeprägten osteoprotektiven Effekt mit hochsignifikant niedriger Osteoporose-Prävalenz und schützt offenbar auch vor ungünstigen Effekten hoher kumulativer Glukokortikoid-Dosen.