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Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

Diagnostische Wertigkeit des löslichen Interleukin-33-Rezeptors bei rheumatoider Arthritis – eine Pilotstudie

Meeting Abstract

  • Inga Claus - Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH, Brandenburg an der Havel
  • Meike Hoffmeister - Institut für Biochemie, Brandenburg
  • Daniel Patschan - Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH, Brandenburg an der Havel
  • Susann Patschan - Innere Medizin 1, Brandenburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocRA.08

doi: 10.3205/23dgrh163, urn:nbn:de:0183-23dgrh1630

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Claus et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die lösliche Isoform des Interleukin-33-Rezeptors (sST-2) wurde bislang als outcome-Prädiktor bei akuter Herzinsuffizienz (AHF – acute heart failure) sowie akuter Nierenschädigung (AKI – acute kidney injury) identifiziert. Erhöhte Serumspiegel von Interleukin-33 wiederum wurden in diverse Autoimmunopathien inklusive der rheumatoiden Arthritis (RA) dokumentiert. In der vorliegenden Untersuchung wurde evaluiert, ob sich (I) sST-2 als Aktivitätsindikator der RA eignet und ob (II) der Parameter mit definierten kardiovaskulären Risikofaktoren bei Betroffenen assoziiert ist.

Methoden: Die Untersuchung wurde als retrospektive, observationale, monozentrische Kohortenstudie aufgelegt. Eingeschlossen wurden Pat. mit gesicherter rheumatoider Arthritis (RA) nach ACR/EULAR 2010. Folgende Parameter wurden erfasst: Nachweis von RF bzw. anti-CCP, CRP, DAS28, VAS, FFH, Anzahl der geschwollenen und druckschmerzhaften großen und kleinen Gelenke, tgl. Prednisolon-Dosis, NSAR-Einnahme, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Rauchen, Cholesterin, LDL, HDL, Lp(a), HbA1C, antihypertensive Medikation, diverse Laborparameter. Quantifizierung von sST-2 mittels ELISA.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 148 Individuen in die Studie eingeschlossen. Serum sST-2 zeigte sich bei Männern signifikant höher als bei Frauen sowie gleichfalls in höheren Konzentrationen bei Diuretika-therapierten und diabetischen Individuen. Der Marker korrelierte positiv zu drei Surrogatmarkern: CRP, Kreatinin, HbA1C, negative Korrelationen bestanden hingegen zu Gesamt-Cholesterin sowie zu LDL. Die sST-2 Serumkonzentrationen waren über 6 VAS-Kategorien signifikant inhomogen verteilt.

Schlussfolgerung: Der Marker sST-2 korreliert nicht mit etablierten klinischen Aktivitäts-Indices der rheumatoiden Arthritis (DAS28, VAS, Anzahl betroffener Gelenke), zudem zeigen sich zwischen seropositiven und -negativen Individuen mit RA keine signifikanten Differenzen. Die Korrelationen mit Serum-Kreatinin, proatherogenen Lipiden (Gesamt-Cholesterin, LDL) und HbA1C deuten potentiell auf einen additiven diagnostischen Wert des Markers zur kardiovaskulären Risikostratifizierung bei rheumatoider Arthritis hin.