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Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

Schmerzen am Unterschenkel und Fußheberschwäche bei Belastung

Meeting Abstract

  • Martin Gehlen - Klinik Der Fürstenhof, Rheumatologie und Osteologie, Bad Pyrmont
  • Michael Schwarz-Eywill - Klinik Der Fürstenhof, Rheumatologie und Osteologie, Bad Pyrmont
  • Regina Klagge-Riechers - Klinik Der Fürstenhof, Orthopädie, Bad Pyrmont
  • Anna Maier - Nordwestdeutsches Rheumazentrum, St. Josef Stift, Rheumatologie, Sendenhorst

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocFA.26

doi: 10.3205/23dgrh093, urn:nbn:de:0183-23dgrh0932

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Gehlen et al.
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Gliederung

Text

Vorgeschichte: Die 47-jährige Rettungssanitäterin wurde in unserer Rehabilitationsklinik vorgestellt, weil sie seit einem Jahr arbeitsunfähig war und die Erwerbsfähigkeit in hohem Maße bedroht war.

Leitsymptom bei Krankheitsmanifestation: Sie berichtete von glaubhaft starken Schmerzen im linken anterioren Unterschenkel und einer intermittierenden Fußheberschwäche, die seit einem Jahr nach kurzen Gehstrecken aufträten. Dadurch war ihr die Berufsausübung nicht mehr möglich gewesen. Eine umfassende Diagnostik (inklusive stationärer neurologischer Abklärung) hatte im Vorfeld keine ausreichende Erklärung geliefert. Der neurologische Befund im beschwerdefreien Intervall war regelrecht, die sensomotorische Elektroneurographie des Nervus peronaeus links zeigte Normwerte, ebenso das MRT der LWS, die Lumbalpunktion mit Liquoranalyse und die Doppleruntersuchung der Beinarterien.

Diagnostik: In der hochauflösenden Sonographie des Nervus peronaeus stellte sich die Querschnittsfläche (CSA) mit 22 mm2 deutlich verdickt dar. Im Längsschnitt konnten mehreren echoarme, scharf begrenzte, bläschenartig angeordneten Raumforderungen innerhalb des Nervs in unmittelbarer Nähe einer Flüssigkeitsansammlung im proximalen Tibiofibulargelenk nachgewiesen werden.

Therapie: Wir veranlassten die Vorstellung in einem neurochirurgischen Zentrum. Unter der Diagnose einer intraneuralen Ganglionzyste erfolgte die Ligation des Gelenkastes des Nervs. Bei einer intraneuralen Ganglionzyste tritt Flüssigkeit aus einem Kapseldefekt eines benachbarten Gelenkes in das Epineurium des Gelenkasts ein und breitet sich im Nerv aus. Durch die Bewegung des Gelenkes wird mehr Flüssigkeit in den Nerv verlagert. Dieses erklärt im vorliegenden Fall die rein belastungsabhängigen Beschwerden. Entscheidend für die Diagnose ist die Nervensonographie, die Bestandteil der DEGUM Kurse für Bewegungsorgane ist.

Weiterer Verlauf: Die Patientin ist mittlerweile beschwerdefrei und kann ihren Beruf als Rettungssanitäterin wieder ausführen.