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Therapierefraktäres Fieber nach einerKombinationsimpfung
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Veröffentlicht: | 30. August 2023 |
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Vorgeschichte: Eine 37-jährige, gesunde Patientin entwickelte zwei Tage nach einer Impfung mit Comirnaty und Influvac Tetra Fieber bis 41°C, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Arthralgien und ein feinfleckiges Exanthem. Bei persistierendem Fieber und starken Kopfschmerzen erfolgte die eigenständige Vorstellung im Krankenhaus.
Leitsymptom bei Krankheitsmanifestation: Fieber bis 41°C, Kopfschmerzen, Exanthem, hohe Entzündungswerte.
Diagnostik: Im externen Krankenhaus zeigte sich ein deutlich erhöhtes CRP, eine Leukozytose, Anämie und Thrombopenie. Ferner imponierten ein stark erhöhtes Ferritin und erhöhte Leberwerte. Außer einer Hepatosplenomegalie ergaben sich in einer CT von Hals, Thorax und Abdomen keine Auffälligkeiten. Blutkulturen und ein infektionsserologisches Screening waren unauffällig. Der sIL-2 Rezeptor zeigte sich >7.500 kU/L.
Therapie: Unter dem Verdacht auf ein impfinduziertes adultes Still-Syndrom mit Makrophagenaktivierungssyndrom (MAS) bzw. sekundärer hämophagozytischen Lymphohistiozytose (HLH) wurde eine Therapie mit Glukokortikoiden und Anakinra eingeleitet, worauf die Patientin zunächst sehr gut ansprach. Es kam zum Sistieren des Fiebers und Normalisierung der Akute-Phase-Proteine und des Blutbildes.
Weiterer Verlauf: 12 Tage nach Ausschleichen der Therapie mit Anakinra kam es zu erneutem Fieber bis 40°C mit Konstellation eines MAS/HLH. Die Patientin zeigte sich diesmal auf Anakinra und Glukokortikoide refraktär. Nach Umstellung auf Canakinumab zeigte sich ebenfalls kein Ansprechen. Bei weiter steigenden Werten und refraktärem Fieber erfolgte die kombinierte Therapie mit Dexamethason, Anakinra i.v. und Ruxolitinib. Hierunter zeigte die Patientin schließlich ein gutes Ansprechen mit Sistieren des Fiebers und Normalisierung der Laborwerte. Anakinra wurde beendet und Dexamethason langsam ausgeschlichen. Bisher ist die Patientin unter Monotherapie mit Ruxolitinib in Remission. Der JAK-Inhibitor Ruxolitinib kann bei therapierefraktärem MAS/HLH eine medikamentöse Option sein.
Offenlegungserklärung: keine.