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Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

Rheuma-VOR: Die Entwicklung psychischer Parameter von Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis im Rahmen von Rheuma-VOR

Meeting Abstract

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  • Eva Wendt - Universitätsmedizin Universität Mainz, Mainz
  • Matthias Dreher - Universitätsmedizin Universität Mainz, Mainz
  • Andreas Schwarting - Universitätsmedizin Universität Mainz, Mainz; RZ Rheumazentrum Rheinland-Pfalz GmbH, Bad Kreuznach

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocEV.16

doi: 10.3205/23dgrh062, urn:nbn:de:0183-23dgrh0624

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Wendt et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Rheuma-VOR ist eine prospektive, multizentrische Proof-of-Concept-Netzwerkstudie für die Verbesserung der rheumatologischen Versorgungsqualität durch koordinierte Kooperation [1]. Ziel ist es, Patient:innen mit den drei Erkrankungsbildern Rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis (PsA) und Spondyloarthritis innerhalb der forcierten 12 Wochen bzw. so schnell wie möglich zu diagnostizieren und zielgerichtet zu therapieren [2]. Im Rahmen des Projekts erfolgte eine Analyse der Krankheitsaktivität und der psychischen Parameter zum Zeitpunkt des Einschlusses und im Verlauf nach einem Jahr.

Methoden: In Rheuma-VOR wurden Patient:innen, bei denen eine PsA erstmals diagnostiziert wurde, die über 18 Jahre alt und therapienaiv waren, eingeschlossen. Zu beachten ist, dass eine hohe therapeutische Schnittmenge von Psoriasis (PSO)-Patienten zu PsA-Patienten besteht. Circa 30% der PSO-Patienten entwickeln im Verlauf eine PsA [3]. Bei Einschluss sowie nach einem Jahr füllten Ärzt:innen und Patient:innen jeweils einen krankheitsspezifischen Fragebogen aus. Bei den Patient:innen wurden allgemeine Stammdaten, Krankheitsaktivität, Depression, Wohlbefinden und Fatigue durch standardisierte Scores abgefragt (DLQI, PHQ-9, WHO-5, FACIT-F, EQ-5D). Die behandelnden Ärzt:innen erhoben neben Kerndokumentation und Laborbefunden die Krankheitsaktivität mittels DAS28 und SDAI, LEI und KOF [2]. Es wurden der Zeitpunkt von Symptombeginn bis zur Diagnosestellung sowie die Korrelation von Krankheitsaktivität und psychischen Parametern und die Entwicklung der Parameter von Visite 1 zu Visite 2 bei frühzeitigem Therapiebeginn analysiert.

Ergebnisse: Zwischen Juni 2017 und Dezember 2020 wurden insgesamt 409 Patient:innen mit PsA in Rheuma-VOR eingeschlossen, darunter 176 mit Follow-up. Der mittlere Zeitraum der Beschwerdedauer lag bei 2,43 Jahren, der Zeitraum zwischen Anmeldung durch die zuweisenden Ärzt:innen und Sprechstundentermin beim Rheumatologen betrug durchschnittlich 37,59 Tage, bis zur Sichtungssprechstunde vergingen im Mittel 16,68 Tage. Alle erfassten Parameter zeigten im Verlauf von einem Jahr eine positive Entwicklung (p<0,01). Nach einem Jahr befanden sich 53% der Patienten in Remission (DAS28).

Schlussfolgerung: Anhand der ersten Ergebnisse scheint sich herauszukristallisieren, dass Patienten, bei denen eine Therapie frühzeitig initiiert wurde, zum Großteil zügig in Remission geführt werden können. Dies wird dadurch bestätigt, dass weniger Hautanteil von psoriatischen Erscheinungen betroffen ist und der Anteil an Enthesitiden zurückgeht (vgl. DLQI, KOF, LEI). Das Wohlbefinden und die Depressivität hat sich im Verlauf eines Jahres signifikant verbessert (vgl. FACIT-F, PHQ-9, WHO-5).


Literatur

1.
Benesova K, Lorenz HM, Lion V, Voigt A, Krause A, Sander O, Schneider M, Feuchtenberger M, Nigg A, Leipe J, Briem S, Tiessen E, Haas F, Rihl M, Meyer-Olson D, Baraliakos X, Braun J, Schwarting A, Dreher M, Witte T, Assmann G, Hoeper K, Schmidt RE, Bartz-Bazzanella P, Gaubitz M, Specker C. Früh- und Screeningsprechstunden: Ein notwendiger Weg zur besseren Frühversorgung in der internistischen Rheumatologie? : Rheumatologische Früh- und Screeningsprechstundenmodelle in Deutschland [Early recognition and screening consultation: a necessary way to improve early detection and treatment in rheumatology? : Overview of the early recognition and screening consultation models for rheumatic and musculoskeletal diseases in Germany]. Z Rheumatol. 2019 Oct;78(8):722-42. German. DOI: 10.1007/s00393-019-0683-y Externer Link
2.
Schwarting A, Dreher M, Assmann G, Witte T, Hoeper K, Schmidt RE. Erfahrungen und Ergebnisse aus Rheuma-VOR [Experiences and results from Rheuma-VOR]. Z Rheumatol. 2019 Oct;78(8):743-52. German. DOI: 10.1007/s00393-019-00694-1 Externer Link
3.
Mease PJ, Gladman DD, Papp KA, Khraishi MM, Thaçi D, Behrens F, Northington R, Fuiman J, Bananis E, Boggs R, Alvarez D. Prevalence of rheumatologist-diagnosed psoriatic arthritis in patients with psoriasis in European/North American dermatology clinics. J Am Acad Dermatol. 2013 Nov;69(5):729-35. DOI: 10.1016/j.jaad.2013.07.023 Externer Link