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Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

Augmented Reality – virtuelle Patienten in der rheumatologischen Lehre

Meeting Abstract

  • Alexander Pfeil - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena
  • Philipp Klemm - Justus-Liebig-Universität Gießen, Campus Kerckhoff, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Axel Hueber - Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg, Abteilung Rheumatologie, Nürnberg
  • Tobias Hoffmann - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena
  • Peter Oelzner - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena
  • Tobias Weise - BioControl Jena, Jena
  • Ulf Müller-Ladner - Justus-Liebig-Universität Gießen, Campus Kerckhoff, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Uwe Lange - Justus-Liebig-Universität Gießen, Campus Kerckhoff, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Bad Nauheim
  • Gunter Wolf - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena
  • Georg Schett - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • David Simon - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Arnd Kleyer - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocEV.15

doi: 10.3205/23dgrh061, urn:nbn:de:0183-23dgrh0611

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Pfeil et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Traditionell besteht die Lehre an medizinischen Fakultäten aus Vorlesungen, Seminaren und Praktika. Augmented Realitly (AR) stellt die computer-gestützte Darstellung von virtuellen Objekten in der realen Welt dar. Basierend auf der AR können virtuelle Patienten in die medizinische Ausbildung integriert werden. Ziel dieser Multicenterstudie ist die Evaluierung eines neuen AR-basierten Lehrkonzepts mit virtuellen Patienten, welche an einer rheumatoiden Arthritis (RA), Psoriasisarthritis (PsA) oder Spondyloarthritis (SpA) erkrankt sind.

Methoden: 347 Studierende von vier medizinischen Fakultäten in Deutschland evaluierten das Lehrkonzept in Form eines Praktikums. Das Praktikum war in einen theoretischen und einen praktischen Teil untergliedert. Im theoretischen Teil erfolgte die Vermittlung der Kenntnisse zur Klinik, Diagnostik und Therapie der RA, PsA und SpA. Anschließend wurden im praktischen Teil jeweils ein Patientenfall inklusive der rheumatologischen Anamnese, Laborparameter, Krankheitsaktivitätsscores, Bildgebung und Therapie zur RA, PsA und SpA mittels AR dargestellt. Hierzu wurde von allen Studierenden die App Rheumality Go (Eli Lilly, Version 1.3.7, Bad Homburg, Germany) auf dem eigenen Smartphone installiert und die AR-Fälle wurden gemeinsamen mit dem Referierenden besprochen. Die Evaluation erfolgte am Ende des Praktikums mittels eines speziell entworfenen Fragebogens. Ziel war es die Umsetzbarkeit und den potentiellen Nutzen des Konzepts zu untersuchen.

Ergebnisse: Für 99% der Studierenden war der Theorieabschnitt als Repetitorium für die Erkrankungsbilder RA, PsA sowie SpA in Kombination mit der AR hilfreich, die Erkrankungen zu verstehen. Eine Erweiterung des Wissens bezüglich der RA, PsA und SpA erreichten 92% der Studierenden. Aus studentischer Sicht (85%) sind die Erkrankungsbilder in der AR adäquat dargestellt. Die Steuerung der App (92%) wird als intuitiv angesehen. Auf einer Skala zwischen 0 und 10 (10 am besten) wird die App im Mittel mit 8,5 Punkten bewertet. 82% der Studierenden wünschen sich mehr virtuellen Unterricht am Krankenbett und von 70% wird die App zu Hause zur Wiederholung des Lernstoffes eingesetzt.

Schlussfolgerung: Diese multizentrische Studie zeigt, dass die rheumatologische Lehre durch virtuelle Hilfsmittel wie die AR sinnvoll ergänzt werden kann. Medizinstudierende bewerten die AR als ein innovatives und vielversprechendes Lehrkonzept, was auch zu einem besseren Verständnis entzündlich-rheumatischer Erkrankungen führen könnte.