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Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

MRT-gestützte Detektion früher pulmonaler Veränderungen bei A-ILD (autoimmune intersitial lung disease) – eine prospektive Fallserie von 10 Patient:innen

Meeting Abstract

  • Michael Schmidt - Johannes Wesling Klinikum Minden, Ruhr Universität Bochum, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Minden
  • Christoph Mönninghoff - Johannes Wesling Klinikum Minden, Ruhr Universität Bochum, Minden, Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Minden
  • Finn Marcus Gellrich - Johannes Wesling Klinikum Minden, Ruhr Universität Bochum, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Minden
  • Ramona Muecke - Johannes Wesling Klinikum Minden, Ruhr Universität Bochum, Minden, Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Minden
  • Ryszard Turkiewicz - Johannes Wesling Klinikum Minden, Ruhr Universität Bochum, Minden, Klinik für Pneumologie, Minden
  • Jan Borggrefe - Johannes Wesling Klinikum Minden, Ruhr Universität Bochum, Minden, Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Minden
  • Gunter Aßmann - Johannes Wesling Klinikum Minden, Ruhr Universität Bochum, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Minden; Universität des Saarlandes, Jose Carreras Center für Immungenetik, Homburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocDI.17

doi: 10.3205/23dgrh019, urn:nbn:de:0183-23dgrh0196

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Prognose immunologischer Systemerkrankungen wird wesentlich von pulmonaler Beteiligung im Sinne einer autoimmune interstitial lung disease (A-ILD) mitbestimmt. Frühe Erkennung und zuverlässige Verlaufsbeurteilung tragen zentral zur Prognoseverbesserung bei. Goldstandard der bildgebenden Diagnostik ist das hochauflösende CT der Lunge (HRCT). Unsere Fallserie hatte das Ziel, Alveolitis und frühe Noduli/Fibrose (alveoläre und interstitielle pulmonale Veränderung) im Niederfeld-MRT der Lunge im Vergleich zum parallel erfolgten HRCT zu untersuchen.

Methoden: Prospektive vergleichende Pilotstudie der morphologischen ILD-Charakteristika von 10 Patient:innen mittels neuartiger 3D ultrashort-echo-time (UTE) MR-Sequenz in freier Atmung im 0,55 Tesla Niederfeld-MRT (Magnetom Free.Max, Siemens Healthcare, Erlangen) im Vergleich zur hoch aufgelösten Photoncounting-HRCT (Siemens Naeotom, Siemens Healthcare, Erlangen) mit gesicherter Diagnose einer A-ILD verschiedener rheumatologischer Erkrankungen (Tab. 1 [Tab. 1]) [1], [2]. Schriftliches Einverständnis der Studienteilnehmenden gemäß Ethikvotum (RUB-Ethikkommission OWL Az 2021-880) lag vor. Die Detektion der MRT-spezifischen Veränderungen im Abgleich mit dem HRCT erfolgte beschreibend und ohne digital-gestützte Quantifizierung.

Ergebnisse: Im Vergleich zum zeitgleich (Tag 0 bis +8) erfolgten HRCT der Lunge fielen im Niederfeld-MRT deutlich ausgeprägter imponierend alveoläre Muster als Ausdruck der akuten Inflammation und gravierender Lungenbeteiligung auf mit der Folge der Therapieeskalation in 2 Fällen (Abb. 1 [Abb. 1]). In 3 Fällen zeigte sich im HRCT eine pleuranahe Fibrosierung bds. diskreter Ausprägung, die im MRT keinen pathologischen Befund auswies. In allen Fällen war im MRT eine Mustererkennung beschreibend nach Lokalisation der Fibrose und Alveolitis möglich, eine Zuordnung der MRT-Muster hinsichtlich der immunologischen Erkrankungs-Entität war in unserer Gruppe hingegen nicht möglich.

Schlussfolgerung: Im Rahmen einer Fallserie mit 10 Patient:innen mit A-ILD waren im MRT – im Vergleich zum HRCT –deutliche Signale hinsichtlich früherer bzw. sensitiverer Erkennung alveolär-entzündlicher Veränderungen auszumachen, während interstitiell-fibrotische Veränderungen im MRT im Vergleich zum parallel erfolgten HRCT weniger ausgeprägt zur Darstellung kamen, ohne dass wir digital-quantifizierende Verfahren bislang anwenden konnten. Mit dem Ziel einer besseren Therapiesteuerung soll jetzt in unserer Klinik in einer größeren Kohorte unter Anwendung spezieller digitalisierter metrischer Verfahren untersucht werden, inwieweit frühe interstitiell-fibrotische und alveolitische Veränderungen sicher detektiert werden können.


Literatur

1.
Olthof SC, Reinert C, Nikolaou K, Pfannenberg C, Gatidis S, Benkert T, Küstner T, Krumm P. Detection of lung lesions in breath-hold VIBE and free-breathing Spiral VIBE MRI compared to CT. Insights Imaging. 2021 Nov 24;12(1):175. DOI: 10.1186/s13244-021-01124-0 Externer Link
2.
Young HM, Eddy RL, Parraga G. MRI and CT lung biomarkers: Towards an in vivo understanding of lung biomechanics. Clin Biomech (Bristol, Avon). 2019 Jun;66:107-22. DOI: 10.1016/j.clinbiomech.2017.09.016 Externer Link