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Das OMERACT Riesenzellarteriitis Phantom Project: Validierung von 3D-gedruckten Ultraschall-Modellen
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Veröffentlicht: | 30. August 2023 |
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Einleitung: Aufgrund der hohen Bedeutung des Ultraschalles (US) als diagnostisches Tool bei der Riesenzellarteriitis (RZA) bedarf es einer breiten Verfügbarkeit von US-Trainingsmöglichkeiten. Um dies in die Realität umzusetzen, haben wir kosteneffektive Ultraschall-Phantome mittels hochauflösenden 3D-Druckverfahren hergestellt. Ziel dieser Studie ist es diese Modelle in der Ultraschall-Subgruppe zu Großgefäßvaskulitis der Outcome Measures in Rheumatology (OMERACT) Ultrasound Working Group zu validieren.
Methoden: Wir entwickelten Phantome der A. axillaris (AA) und der A. temporalis (AT), welche mittels eines Formlabs SLA 3D-Druckers hergestellt wurden. Die Phantome wurden als Set, bestehend aus 3 (AA) oder 2 (AT) Phantomen in spezieller Gelatine eingebettet. Die aus zwölf verschiedenen europäischen Ländern stammenden TeilnehmerInnen erhielten jeweils acht Sets der AA und der AT. Die Phantome wurden verblindet und nach einem festgelegten Schema untersucht und anhand der für den Ultraschall gültigen OMERACT RZA-Definitionen einzeln bewertet und sowie die Intima-Media-Dicke (IMD) gemessen. Dabei wurden die Phantome in die Kategorien Normal (AA&AT)/Akut (AA&AT)/Chronisch (nur AA)/Keines der Genannten (AA&AT) sortiert.
Ergebnisse: In den Abbildungen 1–4 [Abb. 1] [Abb. 2] [Abb. 3] [Abb. 4] sind die Ergebnisse der IMD-Messungen aufbereitet. Daraus ergibt sich, dass mit Ausnahme des parietalen Astes die veröffentlichten Cut-Off-Werte für normale und pathologische IMD eingehalten werden. Die Phantome wurden in 87% der Fälle korrekt klassifiziert. Mit einem Intraklassenkorrelationskoeffizienten (ICC 1.1) von 0,98 (95% Intervall 0.977<ICC<0,990) zeigt sich bei den IMD-Messungen eine exzellente Übereinstimmung zwischen den TeilnehmerInnen. Bezogen auf die korrekte Klassifizierung besteht mit einem Fleiss-Kappa von 0,80 (95% Intervall 0,780 <κ<0,813) eine gute Übereinstimmung. Eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) ergibt sowohl bei der AA und der AT ein signifikanter Unterschied der durchschnittlichen IMD zwischen den pathologischen und gesunden Phantomen. Die detaillierten Ergebnisse der ANOVA, unterteilt nach den verschiedenen Arterien, finden sich in der Tabelle 1 [Tab. 1].
Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass unsere US-Modelle die Pathologie der RZA gut repräsentieren, indem sie die OMERACT-Definitionen sowie die Cut-Off-Werte für die IMD erfüllen. Somit können sie in der Lehre eingesetzt werden und potenziell die Reliabilität der Ultraschalldiagnostik verbessern.
Offenlegungserklärung: Hiermit erkläre ich, dass kein Interessenkonflikt besteht.