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Verbesserung der Dysbiose der Darmmikrobiota bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis nach einem Jahr mit biologischer Behandlung
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Veröffentlicht: | 31. August 2022 |
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Einleitung: Biologika (bDMARDs) sind eine erfolgreiche Therapie bei Spondyloarthritis (SpA); allerdings ist ein Nicht-Ansprechen häufig, und es wurden bisher wenige prädiktive Faktoren für ein klinisches Ansprechen identifiziert. Das Ziel dieser Studie war die Analyse der Veränderungen der Darmmikrobiota in Patienten mit axialer SpA nach einem Jahr unter Therapie mit bDMARDs und der Assoziation der Darmmikrobiota mit dem Therapieansprechen.
Methoden: Patienten mit röntgenologischer axialer SpA wurden im Rahmen einer Erweiterung der prospektiven deutschen Spondyloarthritis Inception Cohort (GESPIC) vor Beginn einer bDMARD-Therapie rekrutiert. Die Patienten hatten vor Einschluss in die Studie mindestens drei Monate lang keine Behandlung mit bDMARDs erhalten. Die Krankheitsaktivität (BASDAI, CRP und ASDAS) und Stuhlproben wurden bei Studienbeginn und nach einem Jahr untersucht. Patienten mit Rückenschmerzen, bei denen keine entzündliche Erkrankung festgestellt wurde, dienten als Kontrollgruppe. Die Zusammensetzung der Mikrobiota wurde durch Sequenzierung des 16S rRNA-Gens bestimmt, gefolgt von einer taxonomischen Profilerstellung mit der SILVA138-Datenbank. Das Ansprechen auf eine bDMARD-Therapie wurde definiert als eine klinisch bedeutsame Verbesserung des ASDAS (>=1,1).
Ergebnisse: Insgesamt wurden 99 Patienten mit axialer SpA und 63 Kontrollpersonen aufgrund der Verfügbarkeit von klinischen und Mikrobiomproben in die Studie aufgenommen. Auf der Genus-Ebene zeigten die Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe bei Baseline-Visite vor allem geringere Lachnospiraceae-Taxa wie Blautia, Roseburia und Fusicatenibacterund vermehrte Collinsella. Nach einem Jahr Behandlung zeigten die meisten SpA-Patienten eine erhöhte Abundanz der Lachnospiraceae Taxa, vor allem von Blautia. Die Patienten zeigten auch eine Reduktion von Bacteroides und Faecalibacterium auf, wobei letzteres bei HLA-B27+ Personen zu Baseline stark erhöht war (adjustierter Wilcoxon p<0,001). Collinsella zeigte im Median einen sehr leichten Anstieg nach einem Jahr Behandlung, ohne signifikanten Unterschied zwischen Patientin mit und ohne einem Therapieansprechen (adjustierter Wilcoxon p=0,33).
Schlussfolgerung: Die Darmmikrobiota von axialen SpA-Patienten näherte sich nach einem Jahr Behandlung mit bDMARDs der von Kontrollpersonen an. Die einzigartige Anreicherung von Collinsella bei axialen SpA-Patienten blieb über Zeit und Behandlung stabil, was darauf hindeutet, dass es sich um einen krankheitsspezifischen Biomarker handeln könnte.
Offenlegungserklärung: Keine Interessenskonflikte.
Abbildung 1 [Abb. 1]