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Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

31.08. - 03.09.2022, Berlin

Verminderte NK-Zellen als potentieller pathogenetischer Faktor bei Kindern und Jugendlichen mit chronisch nicht-bakterieller Osteomyelitis

Meeting Abstract

  • Regine Borchers - Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Augsburg, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Andreas Rank - Hämatologie und Onkologie, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Thomas Keller - KJF Klinik Josefinum, Augsburg
  • Ulrike Wahl - KJF Klinik Josefinum, Augsburg
  • Phillip Löhr - Hämatologie und Onkologie, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Elisabeth Kling - Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Kurt Vollert - Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Michael C. Frühwald - Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Augsburg, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Matthias Wahle - Rheumatologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Augsburg, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Michaela Kuhlen - Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Augsburg, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Berlin, 31.08.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocKI.15

doi: 10.3205/22dgrh137, urn:nbn:de:0183-22dgrh1372

Veröffentlicht: 31. August 2022

© 2022 Borchers et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die chronisch nicht-bakterielle Osteomyelitis (CNO) ist eine autoinflammatorische Erkrankung (AID) unklarer Ätiologie, bei der vor allem sterile Knochenentzündungen auftreten. Als Ausdruck einer Störung des Immunsystems ist bisher vor allem eine Dysregulation der Zytokin-Produktion beschrieben.

Im Erwachsenenalter bestehen Gemeinsamkeiten mit dem SAPHO-Syndrom. Hier wurden Veränderungen der NK-, TH17- und Treg-Zellzahlen beobachtet [1].

Ziel dieser Arbeit ist, bei Patienten mit CNO Veränderungen des angeborenen und adaptiven Immunsystems, vor allem auf zellulärer Ebene, zu untersuchen. Diese werden mit Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) und mit immunologisch gesunden Patienten (Ges) verglichen.

Methoden: Seit 09/2021 wurden Patienten mit CNO der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie nach Alter und Geschlecht gematchte Kontrollpatienten [JIA, Ges (=keine Autoimmunerkrankung oder AID)] rekrutiert.

Untersucht wurden unter anderem Differentialblutbild und durchflusszytometrisch NK-Zellen, B- und T-Lymphozyten mit Differenzierung.

Unterschiede zwischen den Gruppen wurden mittels Kruskal-Wallis-Test untersucht. p Werte < 0,05 wurden als statistisch signifikant gewertet.

Ergebnisse: Bis 03/2022 wurden 7 Patienten (medianes Alter: 12 Jahre, Verteilung 10-13 Jahre; 5 Mädchen) mit CNO sowie jeweils 7 gematchte Patienten der beiden Kontrollgruppen vollständig untersucht. Alle CNO-Patienten wiesen einen multifokalen Befall auf, 6 Patienten mit chronischem, 1 Patient mit rekurrierendem Verlauf. Insgesamt 6 Patienten mit CNO waren in Remission (davon 5 mit NSAR, 1x ohne Therapie), bei 1 Patient war die Erkrankung unter einem Biologikum zum Untersuchungszeitpunkt aktiv.

Durchflusszytometrisch fanden sich bei CNO-Patienten im Vergleich zu JIA-Patienten und Gesunden folgende Unterschiede:

Es wurden keine signifikanten Veränderungen der TH17 (p=0,198) und Treg Zellen (p=0,404) gefunden.

Schlussfolgerung: Unsere Beobachtungen zu verminderten NK-Zellen bei Patienten mit CNO decken sich mit Untersuchungen beim SAPHO-Syndrom. NK-Zellen könnten somit auch bei der CNO eine pathogenetische Rolle spielen. Weitere Untersuchungen mit größeren Fallzahlen sind zur Bestätigung notwendig.

Offenlegungserklärung: Intramurale Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät, Universität Augsburg.

Keine weiteren Interessenskonflikte.

Tabelle 1 [Tab. 1]


Literatur

1.
Xu D, Liu X, Lu C, Luo J, Wang C, Gao C, Xie J, Li X. Reduction of peripheral natural killer cells in patients with SAPHO syndrome. Clin Exp Rheumatol. 2019 Jan-Feb;37(1):12-8.