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Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

31.08. - 03.09.2022, Berlin

Schnelles Ansprechen refraktärer Hautmanifestationen eines Systemischen Lupus erythematodes auf Anifrolumab – Hinweise für eine organbezogene Wirkung?

Meeting Abstract

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  • Peter Korsten - Klinik für Nephrologie und Rheumatologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Berlin, 31.08.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocFA.36

doi: 10.3205/22dgrh122, urn:nbn:de:0183-22dgrh1224

Veröffentlicht: 31. August 2022

© 2022 Korsten.
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Gliederung

Text

Vorgeschichte: Eine 30-jährige Patientin mit einem Systemischen Lupus erythematodes seit dem 17. Lebensjahr stellte sich zu Ihrer Routinekontrolle vor. Sie berichtete über zunehmende Hautmanifestationen. Der SLE basierte auf Befunden an der Haut, einer Polyarthritis, einer milden Nierenbeteiligung Klasse II und Blutbildveränderungen, wie Leukozytopenie, sowie Nachweis von ANA, dsDNA-AK und Komplementfaktorverbrauch. Sie erhielt wegen der Hautmanifestationen rezidivierend Prednisolonstoßtherapien bei einer konstanten Dosis von 5 mg/d, die übrige Therapie zu diesem Zeitpunkt bestand aus MMF 1g/d, HCQ 200 mg 2x/d sowie Belimumab 200 mg einmal wöchentlich s. c.

Leitsymptom bei Krankheitsmanifestation: Refraktäre Hautmanifestation eines systemischen Lupus erythematodes und intermittierende Gelenkschmerzen.

Diagnostik: Die Labordiagnostik ergab deutliche erhöhte anti-dsDNA-AK, erniedrigte C3 und C4-Konzentrationen. Die übrigen Parameter zeigten keine relevante Auffälligkeit. Der SLEDAI-2K betrug 10, der CLASI Score 17.

Therapie: Es erfolgte die Umstellung der Therapie von Belimumab auf Anifrolumab im Rahmen eines „early access“ Programms. Die Patientin erhielt eine Therapie mit 300 mg IV. Es traten keine Komplikationen auf.

Weiterer Verlauf: Bereits nach 8 Wochen (2 x 300 mg IV) stellte sich eine deutliche Besserung der Hautmanifestationen ein, C3 und C4 stiegen leicht, die anti-dsDNA fielen ebenfalls ab. Der CLASI betrug 7, Prednisolon konnte auf 2 mg/d reduziert werden. Der vorliegende Fall zeigte eine eindrückliche Wirkung des neuartigen anti-Interferon alpha Antikörpers Anifrolumab bereits nach 8 Wochen. In der zulassungsrelevanten Studie TULIP-2 und gepoolten post-hoch Analysen war das Ansprechen auf die Haut erst nach 12 Wochen signifikant besser. Eventuell stellt Anifrolumab in Zukunft eine Therapie mit schwerpunktmäßiger Wirkung auf mukokutane und muskuluoskelettale Manifestationen dar.

Offenlegungserklärung: Der Autor erhielt Vortrags- und Beratungshonorare von AstraZeneca und GlaxoSmithKline.

Abbildung 1 [Abb. 1]