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Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

31.08. - 03.09.2022, Berlin

Ungewöhnlicher Verlauf einer Polyarthritis

Meeting Abstract

  • Stefan Wolfrum - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München; Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München
  • Marie Celine Van Saan - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München
  • Claudia Dechant - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München
  • Alla Skapenko - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München
  • Hendrik Schulze-Koops - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Berlin, 31.08.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocFA.12

doi: 10.3205/22dgrh099, urn:nbn:de:0183-22dgrh0992

Veröffentlicht: 31. August 2022

© 2022 Wolfrum et al.
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Gliederung

Text

Vorgeschichte: Eine 79-jährige Patientin mit vorbekannter seropositiver rheumatoider Arthritis (RA) stellte sich nach ca. 4-jähriger, therapiefreier Remission mit erneuten Gelenkbeschwerden in unserer Ambulanz vor. 2015 war bei der Patientin aufgrund symmetrischer Arthritiden insbesondere der Hand-, MCP- und MTP-Gelenke, deutlich erhöhten systemischen Entzündungsparametern und positivem Rheumafaktor die Diagnose einer RA gestellt und eine Therapie mittels Methotrexat unter Prednisolon-Tampering mit gutem Ansprechen durchgeführt worden. Im Blutbild fanden sich damals keine Auffälligkeiten. Da es unter Methotrexat zu einem Transaminasenanstieg kam, erfolgte im Verlauf der Switch auf Leflunomid. Bei hierunter ebenfalls erhöhten Transaminasen und bereits einjähriger Remission wurde der Versuch einer Therapiepause vereinbart.

Leitsymptom bei Krankheitsmanifestation: Aktuell stellte sich die Patientin mit ausgeprägten Arthritiden in neuen Lokalisationen mit Befall beider Sprung- und Kniegelenke sowie im Verlauf auch der Handgelenke und des rechten Ellenbogengelenks vor.

Diagnostik: Die Entzündungsparameter waren erneut deutlich erhöht und im Blutbild waren eine progrediente Thrombozytopenie und Monozytose auffällig. Sonographisch kamen büschelartige echoreiche Zylinder auf den Gelenkflächen zur Darstellung. Es erfolgte die Punktion beider Knie- und Sprunggelenke mit Nachweis von CPPD-Kristallen in allen Punktaten.

Therapie: Unter NSAR, Colchicin und Anakinra ergab sich keine Besserung der Beschwerden, nur unter intermittierenden Prednisolon-Gaben war ein partielles Therapieansprechen zu erzielen.

Weiterer Verlauf: Im Blutausstrich zeigten sich Promonozyten und in einer konsekutiv durchgeführten Knochenmarkpunktion, die zuvor mehrfach von der Patientin abgelehnt worden war, konnte eine CMML erstdiagnostiziert werden. In der Gesamtschau gehen wir deshalb von dem Vorliegen einer paraneoplastischen CPPD im Rahmen einer CMML aus. Unser Fall steht in einer Reihe mehrerer Fallberichte einer simultan bestehenden CPPD und MDS/CMML-Erkrankungen und unterstreicht die Wichtigkeit, bei unklaren Arthritiden an das Vorliegen eines paraneoplastischen Syndroms zu denken.

Offenlegungserklärung: Es bestehen keine Interessenkonflikte.