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Charakterisierung von Patient*innen mit Psoriasis-Arthritis in dermatologischer und rheumatologischer Versorgung: Eine Analyse zweier Krankheitsregister
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Veröffentlicht: | 31. August 2022 |
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Einleitung: Die Psoriasis-Arthritis (PsA) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die den Bewegungsapparat, die Haut und die Nägel betrifft. Die therapeutische Betreuung erfolgt in der Regel durch Dermatolog*innen oder Rheumatolog*innen. Ziel der Untersuchung ist es, Patient*innen hinsichtlich ihres klinischen Profils in dermatologischer und rheumatologischer Versorgung zu beschreiben und charakterisieren.
Methoden: Es wurden Baselinedaten von PsA Patient*innen aus dem deutschen Psoriasis-Register PsoBest (PB) [1] der Dermatolog*innen und dem deutschen Register RABBIT-SpA (RS) [2] von den Rheumatolog*innen analysiert. Die deskriptive Auswertung anamnestischer und klinischer Parameter erfolgte jeweils durch das datenhaltende Register. Ausgewertet wurden Daten von Patient*innen, die zwischen 10/2017 und 12/2020 eingeschlossen wurden.
Ergebnisse: Daten von n=704 (PB) und n=1066 (RS) Patient*innen wurden analysiert (Tabelle 1 [Tab. 1]). Das mittlere Alter lag in beiden Kohorten bei knapp 52 Jahren und der Frauenanteil war in RS höher (60% vs. 49% (PB)). Die mittlere Dauer seit Psoriasis-Diagnose war in PB länger. Die hautbezogenen Parameter befallene Körperoberfläche (BSA) und Nagelpsoriasis waren schlechter in PB. Der Anteil der Patient*innen mit geschwollenen und druckschmerzhaften Gelenke war in RS höher. Die mittlere arztberichtete Krankheitsaktivität war schlechter in RS. Der dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) war im Mittel schlechter in PB. Wohingegen der Mittelwert des Funktionsparameters Health Assessment Questionnaire (HAQ) in RS schlechter war.
Die meisten Patient*innen werden mit Biologika eingeschlossen (RS: 71%, PB: 73%). In PB werden IL23 Blocker häufiger eingesetzt (29% in PB vs. 7% in RS), in RS TNF Blocker (46% in RS vs. 23% in PB).
Schlussfolgerung: Die Analyse zeigte, dass die klinische Spezialisierung mit einem unterschiedlichen klinischen Status und einer unterschiedlichen Behandlung der PsA Patient*innen verbunden war. Patient*innen in rheumatologischer Behandlung hatten häufiger geschwollene und druckschmerzhafte Gelenke und einen schlechteren Funktionsstatus, wohingegen sich hautbezogene Parameter schlechter im dermatologischen Setting darstellten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Differenzen aufgrund unterschiedlicher diagnostischer Verfahren in der Routineversorgung in der Rheumatologie bzw. Dermatologie auftreten. Psoriasis Arthritis ist eine komplexe Erkrankung, die multidisziplinär versorgt werden sollte.
Offenlegungserklärung: RABBIT-SpA wird gemeinschaftlich gefördert durch AbbVie, Amgen, Biogen, Celltrion, Hexal, Janssen-Cilag, Lilly, MSD, Novartis, Pfizer, UCB und Viatris. Die Studienleitung am DRFZ besitzt die volle akademische Freiheit.
Das PsoBest Register wird unterstützt durch AbbVie, Almirall Hermal, Amgen, Biogen, BMS, Celgene, Hexal, Janssen-Cilag, LEO Pharma, Eli Lilly, Medac, MSD, Novartis, Pfizer, UCB, Serono und Viatris.
Literatur
- 1.
- Augustin M, Spehr C, Radtke MA, Boehncke WH, Luger T, Mrowietz U, Reusch M, Strömer K, Wozel G, von Kiedrowski R, Rustenbach SJ, Purwins S, Reich K. German psoriasis registry PsoBest: objectives, methodology and baseline data. J Dtsch Dermatol Ges. 2014 Jan;12(1):48-57. DOI: 10.1111/ddg.12233
- 2.
- Regierer AC, Weiß A, Baraliakos X, Zink A, Listing J, Strangfeld A. RABBIT-SpA: ein neues Krankheitsregister für axiale Spondyloarthritis und Psoriasisarthritis [RABBIT-SpA: a new disease register for axial spondyloarthritis and psoriatic arthritis]. Z Rheumatol. 2020 Mar;79(2):135-142. German. DOI: 10.1007/s00393-019-0613-z