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Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

31.08. - 03.09.2022, Berlin

Einsatz des humanoiden Roboters Pepper für Pre-Visit und After-Visit-Services in der ambulanten rheumatologischen Versorgung

Meeting Abstract

  • Thomas Schrader - Technische Hochschule Brandenburg, Fachbereich Informatik und Medien, Brandenburg an der Havel
  • Jessica Grahlmann - Technische Hochschule Brandenburg, Fachbereich Informatik und Medien, Brandenburg an der Havel
  • Jacqueline Detert - Rheumatologisch-immunologische Praxis PD Dr. med. Jacqueline Detert, Templin
  • Markus Detert - Rheumatologisch-immunologische Praxis PD Dr. med. Jacqueline Detert, Templin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Berlin, 31.08.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocEV.13

doi: 10.3205/22dgrh074, urn:nbn:de:0183-22dgrh0749

Veröffentlicht: 31. August 2022

© 2022 Schrader et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein rapider Wissenszuwachs um die Rheumaerkrankungen und deren Behandlung sowie ein wachsender Informationsbedarf der Patient:innen im Praxisalltag führen zu immer weiter steigenden Anforderungen in der medizinischen Versorgung. Standen 1,8 Millionen Rheumapatient:innen Anfang 2020 etwa 750 Rheumatolog:innen gegenüber, werden es Ende des Jahres nur 550 Spezialist:innen sein.

In der rheumatologischen Versorgung konnten zwar im Vergleich zu anderen Fachrichtungen eine hohe Digitalisierung und Standardisierung z.B. in der Befunderhebung erreicht werden, aber die Effekte reichen nicht aus, um die zeitlichen und personellen Herausforderungen zu kompensieren.

Neue Strategien hier am Beispiel von Humanoiden Sozialen Robotern (HSR) bieten Chancen, die Patientenversorgung im Praxisablauf zu effektivieren. Wiederkehrende, standardisierbare Aufgaben lassen sich durch Roboter erledigen, so dass komplexere Aufgaben als auch die direkte Arbeit mit den Patient:innen vom medizinischen Fachpersonal gelöst werden können, d.h. Gewinn von mehr Zeit für die Patient:innen.

Methoden: Es wurde zunächst der Arbeitsablauf in einer rheumatologischen Praxis als Patient Journey modelliert. Dabei geht um die Darstellung des Prozesses als solches als auch um die Erfassung von Faktoren, die aus Patient:innen-Perspektive wichtig sind, um das Gefühl einer guten Versorgung und des Aufgehobenseins zu erreichen. Anschließend erfolgte eine Zuordnung der einzelnen Phasen zu den Aufgaben, die ein humanoider sozialer Roboter (HSR) erledigen kann und den Aufgaben, die zwingend medizinisches Personal erfordern.

Für die HSR-Aufgaben wurden Action Templates erarbeitet und für den humanoiden Roboter Pepper der Firma Softbanks implementiert.

Ergebnisse: Eine Patient Journey in einer ambulanten Praxis lässt sich in drei Phasen einteilen: Pre-Visit-Services, Visit-Services und After-Visit-Services. Zu den Pre-Visit- Services zählen vor allem die Begrüßung, die Anmeldung und die Erhebung von verschiedener Patients Outcome Parameter (Scores, Fragebögen). Zu den After-Visit-Services gehören das Weiterbetreuung durch die Fachassistenz nach der ärztlichen Visite, Beantwortung offen gebliebener Fragen z.B. zur Therapie, Informationen zu gesundheitsfördernden und sozialen Aspekten, die Terminvereinbarung und Verabschiedung.

Im Laborsetting konnten verschiedene Action Templates von Pre- und Post-Visit- Services implementiert und getestet werden.

Schlussfolgerung: Im prototypischen Setting konnte gezeigt werden, dass ein humanoider Roboter Pepper ausgewählte Aufgaben der Pre- und Post-Visit-Services unterstützen und erledigen kann. Eine frühe Studie im medizinischen Alltag (Klinik/Praxis) ist geplant.

Offenlegungserklärung: Es bestehen keine finanzielle Abhängigkeiten zu Firmen.