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Impfungen bei Patienten mit entzündlich- rheumatischen Erkrankungen: Analyse von Barrieren und Förderfaktoren in einer prospektiven Kohorte
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Veröffentlicht: | 31. August 2022 |
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Einleitung: Patienten mit entzündlich- rheumatischen Erkrankungen (ERE) sind häufig unzureichend gegen Infektionskrankheiten geschützt. Um Patienten mit ERE optimal schützen zu können, ist es wichtig, Barrieren und Förderfaktoren bei Impfungen in dieser Risikopopulation zu kennen. Das Ziel dieser Studie war es, Barrieren und Förderfaktoren von Patienten mit ERE hinsichtlich Impfungen allgemein und gezielt gegen SARS-CoV-2 zu eruieren.
Methoden: Konsekutiv eingeschlossene Patienten mit ERE wurden Anfang 2021 standardisiert nach Kenntnissen und Einstellungen zu Impfungen sowie Barrieren und Förderfaktoren bei Impfungen befragt. Neben den Patientencharakteristika wurden 11 Barrieren und 12 Förderfaktoren mit Hinblick auf Impfungen allgemein und SARS-CoV-2 Impfungen im Besonderen mithilfe einer 4-stufigen Likert-Skala erfasst.
Ergebnisse: Von der 514 prospektiv eingeschlossenen Patienten beantworteten 441 Patienten (85.8%) die Umfrage (Tabelle 1 [Tab. 1]). Die Mehrheit (82.2%) war bereit, sich gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen. Insgesamt 70% wiesen befriedigende Kenntnisse über Impfungen auf und weniger als 10% hatten Bedenken hinsichtlich deren Wirksamkeit. Der Wissensstand in Bezug auf die erfragten Impfungen unterschied sich nicht zwischen SARS-CoV-2, Influenza und Pneumokokken Impfungen. Förderfaktoren wurden insgesamt häufiger benannt als Barrieren. Die Patienten bewerteten Förderfaktoren im Vergleich zu Barrieren generell positiv. Förderfaktoren unterschieden sich nicht zwischen einer SARS-CoV-2 Impfung und Impfungen allgemein. Gesellschaftliche und organisatorische Förderfaktoren (z.B. öffentliche Impfkampagnen) wurden im Vergleich zu inter- oder intrapersonellen Förderfaktoren häufiger benannt (Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2]). Der Schutz von Risikopersonen gegen schwere Verläufe war der am häufigsten genannte Förderfaktor. Die Mehrheit der Patienten gab an, dass die Bereitschaft sich impfen zu lassen höher wäre, wenn der behandelnde Arzt diese empfehlen würde. Mit Blick auf SARS-CoV-2 Impfungen wurden Barrieren im Vergleich zu anderen Impfungen häufiger genannt. Die am häufigsten genannten Barrieren gegen Impfungen waren dem Bereich intrapersonelle Barrieren zuzuordnen. Dabei spielte eine inadäquate Risikowahrnehmung die größte Rolle.
Schlussfolgerung: Eine deutliche Mehrheit der Patienten gab an, sich gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen. Gesellschaftliche und organisatorische Förderfaktoren überwogen gegenüber Barrieren in unserer Studie. Der Förderfaktor „Schutz von Risikopersonen gegen schwere Verläufe“ und die intrapersonelle Barriere einer inadäquaten Risikowahrnehmung wurden am häufigsten genannt. Die Vermehrung des Wissens über Barrieren und Förderfaktoren könnte die Basis für zukünftige Zielgruppen-orientierte Impfkampagnen sein.