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Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

31.08. - 03.09.2022, Berlin

Osteoporose-assoziierte MikroRNAs bei Patienten mit Hämochromatose-Arthropathie

Meeting Abstract

  • Stephanie Finzel - Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Freiburg
  • Andreas Diendorfer - Ludwig-Boltzmann-Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie, TAmiRNA GmbH, Wien
  • Barbara Butzeck - Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e.V. HVD, Hattingen
  • Matthias Hackl - Ludwig-Boltzmann-Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie, TAmiRNA GmbH, Wien
  • Mohamed Gamal Abdelzaher - Faculty of Engineering Mansoura University, El Mansoura, Ägypten
  • Reinhard Voll - Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2022, 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 36. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 32. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Berlin, 31.08.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocET.08

doi: 10.3205/22dgrh046, urn:nbn:de:0183-22dgrh0468

Veröffentlicht: 31. August 2022

© 2022 Finzel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Osteoporose ist mit 34,2% eine häufige Begleiterkrankung bei Patienten mit Hämochromatose [1]. Hypogonadismus oder Leberzirrhose werden als auslösende Faktoren diskutiert, erklären den Umstand jedoch nicht hinreichend, ebenso wenig wie das Vorliegen einer Gelenkbeteiligung (Hämochromatose-Arthropathie, HA). MikroRNAs (miRNAs) sind kurze, nicht-kodierende RNA Moleküle die wesentlich zur Regulation der Genexpression auf zellulärer Ebene beitragen. Die Bestimmung von miRNA Konzentrationen im Blutplasma ermöglicht die Verwendung als minimal-invasive Biomarker zur Diagnose und Prognose von zahlreichen Erkrankungen. Die vorliegende Studie zielt daher darauf ab, Veränderungen in der miRNA-Regulierung zu identifizieren, die zur Entstehung einer Osteoporose bei HFE-Patienten mit Gelenkbeteiligung beitragen.

Methoden: Blutplasma von 28 C282Y Homozygoten mit HA (60,71% weiblich), 8 C282Y Heterozygoten mit HA (50% weiblich) sowie 12 gesunden Kontrollen (66,67% weiblich) wurde mittels der osteomiR© und des hepatomiR© RT-qPCR Kits auf 22 miRNAs untersucht. Die Level wurden mittels Spike-in Kontrollen normiert. Nicht-parametrische Analysen dienten zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen miRNA-Leveln und klinischen Parametern und zur Testung der differentiellen Regulation der miRNAs im Gruppenvergleich.

Ergebnisse: Obwohl sich das mittlere Alter zwischen den drei Gruppen unterschied (70,68±10,88, 53,63±21,33 und 61,92±8,96 Jahre) zeigte die Korrelationsanalyse lediglich schwache oder keine Assoziationen zwischen dem Alter und den miRNA-Leveln. Bei Patienten mit vorbekannter Osteoporose (n=9, alle weiblich, alle C282Y homozygot) waren miR-203a, miR-214-3p (knochenbezogen) und miR-122-5p (leberbezogen) signifikant herunterreguliert (Kruskal-Wallis p=0,0024, p=0,037 und p=0,00024). Ferner zeigte miR-122-5p eine Tendenz zur Herunterregulation bei C282Y Homozygoten verglichen mit Heterozygoten (p=0,087).

Schlussfolgerung: Unsere Studie gibt einen ersten Einblick zur Rolle von knochen- und leber-assoziierten miRNAs bei der Entstehung von Osteoporose und Lebererkrankung bei C282Y Homozygoten.

Offenlegungserklärung: Drs. Diendorfer und Hackl sind Angestellte der Tamirna-GmbH.


Literatur

1.
Guggenbuhl P, Deugnier Y, Boisdet JF, Rolland Y, Perdriger A, Pawlotsky Y, Chalès G. Bone mineral density in men with genetic hemochromatosis and HFE gene mutation. Osteoporos Int. 2005 Dec;16(12):1809-14. DOI: 10.1007/s00198-005-1934-0 Externer Link