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Osteoporose-assoziierte MikroRNAs bei Patienten mit Hämochromatose-Arthropathie
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Veröffentlicht: | 31. August 2022 |
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Einleitung: Osteoporose ist mit 34,2% eine häufige Begleiterkrankung bei Patienten mit Hämochromatose [1]. Hypogonadismus oder Leberzirrhose werden als auslösende Faktoren diskutiert, erklären den Umstand jedoch nicht hinreichend, ebenso wenig wie das Vorliegen einer Gelenkbeteiligung (Hämochromatose-Arthropathie, HA). MikroRNAs (miRNAs) sind kurze, nicht-kodierende RNA Moleküle die wesentlich zur Regulation der Genexpression auf zellulärer Ebene beitragen. Die Bestimmung von miRNA Konzentrationen im Blutplasma ermöglicht die Verwendung als minimal-invasive Biomarker zur Diagnose und Prognose von zahlreichen Erkrankungen. Die vorliegende Studie zielt daher darauf ab, Veränderungen in der miRNA-Regulierung zu identifizieren, die zur Entstehung einer Osteoporose bei HFE-Patienten mit Gelenkbeteiligung beitragen.
Methoden: Blutplasma von 28 C282Y Homozygoten mit HA (60,71% weiblich), 8 C282Y Heterozygoten mit HA (50% weiblich) sowie 12 gesunden Kontrollen (66,67% weiblich) wurde mittels der osteomiR© und des hepatomiR© RT-qPCR Kits auf 22 miRNAs untersucht. Die Level wurden mittels Spike-in Kontrollen normiert. Nicht-parametrische Analysen dienten zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen miRNA-Leveln und klinischen Parametern und zur Testung der differentiellen Regulation der miRNAs im Gruppenvergleich.
Ergebnisse: Obwohl sich das mittlere Alter zwischen den drei Gruppen unterschied (70,68±10,88, 53,63±21,33 und 61,92±8,96 Jahre) zeigte die Korrelationsanalyse lediglich schwache oder keine Assoziationen zwischen dem Alter und den miRNA-Leveln. Bei Patienten mit vorbekannter Osteoporose (n=9, alle weiblich, alle C282Y homozygot) waren miR-203a, miR-214-3p (knochenbezogen) und miR-122-5p (leberbezogen) signifikant herunterreguliert (Kruskal-Wallis p=0,0024, p=0,037 und p=0,00024). Ferner zeigte miR-122-5p eine Tendenz zur Herunterregulation bei C282Y Homozygoten verglichen mit Heterozygoten (p=0,087).
Schlussfolgerung: Unsere Studie gibt einen ersten Einblick zur Rolle von knochen- und leber-assoziierten miRNAs bei der Entstehung von Osteoporose und Lebererkrankung bei C282Y Homozygoten.
Offenlegungserklärung: Drs. Diendorfer und Hackl sind Angestellte der Tamirna-GmbH.