gms | German Medical Science

Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

15.09. - 18.09.2021, virtuell

Markteintrittsbedingungen für Start-Ups im Bereich Digitaler Gesundheitsanwendungen – Eine Explorative Studie am Beispiel der Rheumatologie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Matthias Diener - FOM Hochschule Hochschulzentrum Berlin, Berlin
  • Felix Mühlensiepen - Medizinische Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane, Neuruppin
  • Johannes Knitza - Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). sine loco [digital], 15.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocVS.20

doi: 10.3205/21dgrh199, urn:nbn:de:0183-21dgrh1991

Veröffentlicht: 14. September 2021

© 2021 Diener et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Seit Oktober 2020 können Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) als Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherungen abgerechnet werden. Hierdurch stellen sie einen neuartigen Versorgungsbaustein im deutschen Gesundheitsmarkt dar [1]. Eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von DiGA wird Start-Ups zugesprochen [2]. Erste Erhebungen [3], [4] legen nahe, dass Gesundheits-Apps im Bereich der Rheumatologie bislang kaum genutzt werden und entsprechende Potenziale für DiGA und Start-Ups bestehen.

Ziel dieser Studie war es daher, Markteintritts-Bedingungen für DiGA-Anbieter in der Rheumatologie zu erkunden und involvierte Stakeholder zu identifizieren, um Start-Ups einen ersten Überblick über den neu entstehenden Markt geben zu können.

  • Wer sind die Stakeholder von Start-Ups im Bereich DiGA Gesundheitsanwendungen in der Rheumatologie?
  • Wie stehen die Stakeholder dem Versorgungsbaustein DiGA gegenüber?
  • Wie stehen die Stakeholder Start-Ups gegenüber?

Methoden: Das Studiendesign fußt auf einem qualitativen Ansatz, der von November 2020 bis Februar 2021 umgesetzt wurde:

  • Leitfadeninterviews mit Patienten, Hausärzten, Rheumatologen und Stakeholdern der rheumatologischen Versorgung
  • Verortung der Aussagen in das modelltheoretische Konstrukt der Stakeholder-Analyse

Ergebnisse: Es wurden 7 Experten interviewt, die unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen zugeordnet werden können.

Im Rahmen der Interviews wurden 24 verschiedene Stakeholdergruppen identifiziert (s. Abbildung 1 [Abb. 1]). Hierbei wurden verschiedene Strömungen und konträre Meinungen innerhalb der einzelnen Anspruchsgruppen ersichtlich.

Interviewte Stakeholder sahen in DiGA große Potenziale hinsichtlich der Behebung von Versorgungsdefiziten in der Rheumatologie, äußerten sich bezüglich deren tatsächlicher Einbindung in die Regelversorgung in naher Zukunft jedoch eher skeptisch.

Die Interviewpartner standen Start-Ups überwiegend positiv gegenüber. Hierbei wurden deren Innovationskraft und Nutzerzentriertheit als Chancen hervorgehoben, wohingegen knappe finanzielle Ressourcen und fehlende Netzwerke innerhalb der Rheumatologie als Risiken aufgezeigt wurden.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Arbeit dienen Startups und anderen Akteuren zur Orientierung im neu entstehenden DiGA-Markt im Bereich der Rheumatologie. Weitere qualitative sowie quantitative Forschung könnte dazu beitragen, diesen ersten Eindruck zu vertiefen.

Disclosures: Der Autor ist mit einer Abstract Veröffentlichung einverstanden.


Literatur

1.
Zimmermann GW. „App auf Rezept“ geht an den Start. MMW Fortschr Med. 2020 Sep;162(16):37. DOI: 10.1007/s15006-020-4372-1 Externer Link
2.
Jorzig A, Sarangi F. Digitalisierung im Gesundheitswesen: Ein kompakter Streifzug durch Recht, Technik und Ethik. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag; 2020.
3.
Knitza J, Vossen D, Geffken I, Krusche M, Meyer M, Sewerin P, Kleyer A, Hueber AJ; Arbeitskreis Junge Rheumatologen. Nutzung von Medizin-Apps und Online-Plattformen unter deutschen Rheumatologen – Ergebnisse der rheumadocs-Recherche und DGRh-Kongress-Umfragen von 2016 und 2018. Z Rheumatol. 2018;78:839-46. DOI: 10.1007/s00393-018-0578-3 Externer Link
4.
Knitza J, Raab C, Lambrecht A, Simon D, Hagen M, Bayat S, Schett G, Kleyer A, Hueber A. The Urge for Mobile Apps in Rheumatology – a German Patient Perspective. Arthritis Rheumatol. 2019;71(suppl 10):2254. Available from: https://acrabstracts.org/abstract/the-urge-for-mobile-apps-in-rheumatology-a-german-patient-perspective/ Externer Link