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Interim-Analyse – Klinische und laborchemische Charakterisierung des kardiovaskulären Risikoprofils unterschiedlicher entzündlich-rheumatischen Entitäten:Psoriasisarthritis vs. ANCA-assoziierte Vaskulitiden vs. Systematischer Lupus erythematodes
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Veröffentlicht: | 14. September 2021 |
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Einleitung: Während ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko für die meisten rheumatologischen Krankheitsbilder beschrieben wird, ist das Ziel dieser Arbeit, mögliche diskriminierende Charakteristika zwischen einzelnen Krankheitsbildern herauszuarbeiten. Hierfür erfolgte der Vergleich etablierter kardiovaskulärer Risikofaktoren zwischen Patienten mit Psoriasisarthritis (PsA), ANCA-assoziierten Vaskulitiden (AAV, Granulomatose mit Polyangiitis, Mikroskopische Polyangiitis, Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis) und Systemischem Lupus erythamatodes (SLE).
Methoden: Es wird eine vergleichende Datenauswertung von etablierten labor- und bilddiagnostischen Parametern für die Bestimmung des kardiovaskulären Risikos sowie krankheitsspezifischer Aktivitätsscores (DAS-28-CRP/-BSG, BVAS, SLEDAI-2K) zu 54 Patienten (21 PsA, 17 AAV, 16 SLE) vorgestellt.
Die Auswertung erfolgte deskriptiv sowie mittels parametrischer zweifach-Varianzanalyse und Tukey Post-hoc-Testung, unter Anwendung von Graphpad Prism 9 und Microsoft Excel.
Ergebnisse: Das mittlere Alter in den eingeschlossenen PsA-Patienten (55,63 Jahre ± 8,99) und in AAV-Patienten (58,29 ± 16,82) war höher als in SLE-Patienten (47 ± 11,87), wohingegen die mittlere Krankheitsdauer in AAV-Patienten mit 96,07 Monaten (± 77,97) kürzer war als in den PsA- und SLE Patienten (Tabelle 1 [Tab. 1]). In allen drei Gruppen lag die gleiche Anzahl an Patienten mit mindestens einer kardiovaskulären Komorbidität vor, wobei insbesondere in den PsA und AAV-Patienten, durch die systematische Parametererfassung kardiovaskuläre und metabolische Komorbiditäten eine Behandlungsindikation nach ESC/EAS festgestellt werden konnte. In der Parametererfassung lagen in PsA- und AAV-Patienten ein Großteil der bestimmten kardiovaskulären Risikoparameter außerhalb des Referenzbereichs (Tabelle 2 [Tab. 2]). Für die Triglycerid-Bestimmung lag hier ein signifikanter Unterschied zu Ungunsten von PsA-Patienten gegenüber SLE-Patienten vor, während die NTproBNP-Konzentration in AAV-Patienten gegenüber PsA-Patienten signifikant höher war (Tabelle 3 [Tab. 3]).
Schlussfolgerung: In dem vorgestellten Patientenkollektiv zeigten PsA, AAV und SLE signifikante Unterschiede im kardiovaskulären Risikoprofil. Wenn auch ohne signifikanten Gruppenunterschied, lagen insbesondere bei Patienten mit PsA und AAV der Großteil der Parametermittelwerte außerhalb des Referenzbereichs (Tabelle 2 [Tab. 2]), wobei das höhere Durchschnittsalter im Vergleich zu SLE-Patienten zu beachten ist. Hervorzuheben ist, dass allein die Bestimmung etablierter kardiovaskulärer Risikofaktoren in allen Krankheitsbildern zur Diagnosestellung interventionsbedürftiger kardiovaskulärer oder metabolischer Erkrankung geführt hat.
Disclosures: Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.