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Kniearthrose – wie erfolgreich und sicher ist eine intraartikuläre Hyaluronsäuretherapie? Ergebnisse einer retrospektiven Dokumentation der Erfahrungen niedergelassener Orthopäden
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Veröffentlicht: | 14. September 2021 |
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Einleitung: Die pathologische Veränderung der Synovialflüssigkeit ist ein Ansatzpunkt der i.a.-Hyaluronsäureinjektionen (IAHA) im Rahmen der symptomatischen Arthrosetherapie, in dem durch die exogene Substitution die viskoelastischen Eigenschaften der Gelenkflüssigkeit wieder verbessert werden [1]. Neben den mechanischen Verbesserungen sind für eine effektive Behandlung die Stimulation der endogenen Hyaluronsäuresynthese im Gelenk, chondroprotektive Eigenschaften, vermehrte Synthese extrazellulärer Matrixproteine, ein vermindertes Schmerzempfinden sowie die Abnahme von Entzündungsmediatoren verantwortlich [1].
Bannuru et al. bewiesen, dass IAHA viel weniger unerwünschte Wirkung haben, als andere Behandlungsoptionen, wie beispielsweise NSAR oder Opioide [2]. Gelenkreaktionen nach der Injektion sind normalerweise mild oder moderat mit nur geringem Knieschmerz [3]. Die Beschwerden dauern üblicherweise nur wenige Tage an, lokale oder allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten [4].
Methoden: In einer retrospektiven Dokumentation wurden die Erfahrungen 50 niedergelassener Ärzte (96% davon niedergelassene Orthopäden) beim Einsatz eines Standardpräparates (2 ml/1 %) bei Kniearthrosepatienten gesammelt [5].
Es wurde nach den Behandlungserfolgen (Schmerzreduktion, Verbesserung der Lebensqualität, Besserung der Beweglichkeit, Zufriedenheit) und der Verträglichkeit (UAWs am Tag nach der Injektion und in den Tagen/Wochen danach, Langzeitsicherheit) gefragt [5].
Ergebnisse: 96% der Befragten gaben an, dass Sie üblicherweise 3-5 Injektionen im wöchentlichen Abstand verabreichen, um die Symptome der Arthrose im Knie zu lindern. Das Schmerzempfinden und die Beeinträchtigung der Lebensqualität wurden um mehr als 55% reduziert. Die Besserung der Beweglichkeit wurde mit 54 VAS Punkten beschrieben. 50% der Ärzte gaben an, dass die Schmerzreduktion mehr als 9 Monate anhielt, 22% zwischen 7-9 Monate und 26% 6 Monate. Nur ein Arzt beschrieb eine nur 3-monatige Schmerzreduktion.
88% der Ärzte waren sehr zufrieden/zufrieden mit der Wirksamkeit der Hyaluronsäure [5].
Insgesamt wurde die IAHA gut vertragen. Die angegebenen unerwünschten Ereignisse sind alle typische, gelistete Nebenwirkungen wie Schmerzen, Schwellungen, Gelenkergüsse, Rötung und Wärmegefühl. Dies führte dazu, dass 98% der Ärzte eine ausreichende Langzeitsicherheit der IAHA bestätigten [5].
Schlussfolgerung: Diese retrospektive Dokumentation zeigt, dass eine IAHA mit einem Standardpräparat (2 ml/1 %) effektiv in der Schmerzreduktion und gut verträglich bei Patienten mit Kniegelenkarthrose war und damit die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessert wurde.
Disclosures: None declared
Literatur
- 1.
- Jerosch J. Injektionsbehandlung mit Hyaluronsäure. Z Rheumatol. 2015;74:764-73.
- 2.
- Bannuru RR, Osani M, Vaysbrot EE, McAlindon TE. Comparative safety profile of hyaluronic acid products for knee osteoarthritis: a systematic review and network meta-analysis. Osteoarthritis Cartilage. 2016 Dec;24(12):2022-41. DOI: 10.1016/j.joca.2016.07.010
- 3.
- Hamburger MI, Lakhanpal S, Mooar PA, Oster D. Intra-articular hyaluronans: a review of product-specific safety profiles. Semin Arthritis Rheum. 2003 Apr;32(5):296-309. DOI: 10.1053/sarh.2002.50008
- 4.
- Goldberg VM, Coutts RD. Pseudoseptic reactions to hylan viscosupplementation: diagnosis and treatment. Clin Orthop Relat Res. 2004 Feb;(419):130-7. DOI: 10.1097/00003086-200402000-00021
- 5.
- Umfrage Croma, Recosyn® 2020, interne Daten Recordati