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Lungenbeteiligung beim Sjögren Syndrom – oft übersehen?
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Veröffentlicht: | 9. September 2020 |
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Einleitung: Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) sind eine häufige extraglanduläre Manifestation des primären Sjögren Syndroms (pSS). Nur begrenzt sind Daten bezüglich Phänotypisierung und Therapie vorhanden. Fortschritte in der Therapie der ILD sind noch nicht bei Patienten mit zusätzlich vorhandenem pSS untersucht worden.
Methoden: Diese retrospektive Studie hat das Ziel die Lungenmanifestationen einer gut beschriebenen pSS Kohorte zu phänotypisieren sowie Therapie und Outcome zu beschreiben.
Zwischen April 2018 und Februar 2020 wurden alle pSS Patienten, die die Rheumatologische Hochschulambulanz besucht haben hinsichtlich einer möglichen Lungenbeteiligung untersucht. Klinische Untersuchung, Lungenfunktion, Labor und Computer Tomographie (CT) der Lunge wurden ausgewertet. Patienten wurden je nach CT Befund eingeteilt in 5 Gruppen: usual interstitial pneumonia (UIP), non-specific interstitial pneumonia (NSIP), desquamative interstitial pneumonia (DIP), combined pulmonary fibrosis and emphysema (CPFE) und unspezifische-ILD.
Ergebnisse: Eine relevante Lungenbeteiligung konnte bei 31/268 (13%) Patienten gesehen werden. Eine ILD lag bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung des pSS bei 19/31 (61%) der Patienten vor. Der häufigste Phänotyp war UIP n = 13 (43%), gefolgt von NSIP n= 9 (29%), DIP n=2 (6 %), CPFE n=2 (6 %) und unspezifische-ILD n = 5 (16%). Forced vital capacity (FVC) und carbon monoxide diffusion capacity (DLCO) waren am niedrigsten in UIP und DIP, ohne signifikanten Unterschied. Therapeutisch wurden verschiedene Immunsuppressiva eingesetzt: 13/31 Patienten (42 %) erhielten eine Cyclophosphamid Pulstherapie. Anti-fibrotische Medikamente kamen nicht zum Einsatz. Der Beobachtungszeitraum war im median 38.2 [12.4-119.6] Monate.
Tabelle 1 [Tab. 1]
Schlussfolgerung: Die Lungenmanifestationen beim pSS sind sehr heterogen. Eine bessere Phänptypisierung sowie gezielte Therapie könnten das Outcome verbessern. Zukünftige prospektive Studien sind diesbezüglich dringend nötig.
Disclosures: Die Autoren geben keinen Interessenkonflikt an.