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Kopfschmerz und neues Systolikum – Rheuma mit Herz
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Veröffentlicht: | 9. September 2020 |
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Vorgeschichte: Eine 29-jährige Patientin wurde uns aufgrund unklarer chronischer, linksbetonter Kopfschmerzen sowie einem cervikalem Druckgefühl und einem Gewichtsverlust von 17 Kilogramm zugewiesen. Die Beschwerden traten erstmalig sieben Monate zuvor auf. Vorerkrankungen waren bis dato nicht bekannt. Bei einem schubartigen Verlauf einhergehend mit Übelkeit, Flimmersehen und angegebener Lichtempfindlichkeit wurde eine Migräne ambulant diagnostiziert und mit nichtsteroidalen Antirheumatika behandelt, jedoch ohne ausreichenden Effekt. Im Vorfeld erfolgte bereits eine ausführliche Diagnostik (kranielle Magnetresonanztomographie, Abklärung einer infektiösen sowie hämatoonkologischen Genese sowie eine HNO-ärztliche Vorstellung) ohne pathologischen Befund. Kardiovaskuläre Risikofaktoren lagen nicht vor.
Leitsymptom bei Krankheitsmanifestation: Bei Aufnahme fielen zusätzlich ein Druckschmerz im Bereich der linken Halsseite sowie des linken Armes sowie eine bisher nicht diagnostizierte Hypertension auf. In der körperlichen Untersuchung fanden sich über den Carotiden sowie der Arteria subclavia bds. Strömungsgeräusche sowie ein Systolikum über dem II. ICR rechts parasternal. Der Puls der linken Arteria radialis war nur schwach tastbar.
Diagnostik: In der Labordiagnostik fielen ein erhöhtes C-reaktives Protein (43,1 mg/l, Referenz: < 7.5 mg/l) und eine beschleunigte Blutsenkung in der ersten Stunde (79 mm/h) auf. Das weitere Labor als auch die immunologische Diagnostik waren unauffällig. Sonografisch zeigte sich eine zirkuläre Gefäßwandverdickung der Arteria carotis communis beidseits. Im Rahmen der Echokardiografie wurde bei Flussbeschleunigung im Bereich des Koronarostiums der V.a. eine koronare Mitbeteiligung gestellt. In der kardialen Computertomographie wurde eine 70%ige Hauptstammstenose abgebildet. Zur weiteren Beurteilung wurde eine Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie durchgeführt, bei der eine Aufnahme von 18F-Fluordesoxyglukose im Bereich der Aorta ascendens, des Aortenbogens, der Arteria carotis beidseits sowie der Arteria subclavia links nachweisbar waren. Zusammenfassend wurde die Diagnose einer Takayasu-Arteriitis mit einer Beteiligung der Koronararterien gestellt.
Therapie: Es wurde eine Therapie mit Prednisolon (60 mg je Tag) in Kombination mit Methotrexat (15 mg einmal die Woche subcutan) eingeleitet.
Weiterer Verlauf: Unter der Therapie war ein promptes Ansprechen im Sinne einer Beschwerdefreiheit und Normalisierung der Entzündungsparameter zu verzeichnen. Im weiteren Verlauf ist eine interdisziplinäre Diskussion bezüglich des Handlings der höhergradigen Hauptstammstenose notwendig.
Disclosures: None declared