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Häufigkeit und Verlauf von SARS-CoV2-Infektionen bei rheumatologischen Patienten im Hamburger Covid-19-Register des Rheumazentrums Hamburg
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Veröffentlicht: | 9. September 2020 |
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Einleitung: Die Covid-19 Pandemie stellt die bisher größte medizinische, gesellschaftliche und ökonomische Herausforderung des 21. Jahrhunderts dar. Das neue Corona Virus zeichnet sich dabei u.a. durch seine hohe Übertragungs- und Sterblichkeitsrate aus.
Es wird befürchtet, dass rheumatologische Patienten (Pat.) sowohl häufiger als auch schwerer von einer Covid-19 Erkrankung betroffen sein könnten. Es existieren allerdings bislang unzureichend Daten zu Erkrankungshäufigkeit und -verlauf bei rheumatologischen Pat. unter immunsuppressiver Therapie.
Ziel unserer Fallserie ist die Ermittlung und Verlaufsbeschreibung der bekannt gewordenen Fälle von Covid-19-Infektionen in allen ambulanten und stationären rheumatologischen Einrichtungen eines Bundeslandes. So ergibt sich die Möglichkeit eines Vergleiches zwischen therapierten rheumatologischen Patienten und der Gesamtbevölkerung im Stadtstaat Hamburg.
Methoden: Unmittelbar nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland wurde ein Netzwerk aller rheumatologischen Praxen und Klinikambulanzen des Rheumazentrums Hamburg gebildet, in dem alle bekannt gewordenen Pat. mit Covid-19-Infektionen in einem Register standardisiert und anonymisiert erfasst werden. Dokumentiert werden u.a. rheumatologische Diagnose, Schweregrad, Symptomen, die aktuelle Behandlung (csDMARDs, bDMARDs oder tsDMARDs) sowie der Krankheitsverlauf. Die Anzahl der Pat. mit einer SARS-Cov2 Infektion wird ins Verhältnis zu allen im Rheumazentrum behandelten Patienten gesetzt und mit allen gemeldeten Fällen in Hamburg, bezogen auf die Einwohnerzahl, verglichen. Alle Fälle werden parallel im deutschen Covid-19-Register der DGRh gemeldet und mit der Gesamtzahl der innerhalb des Netzwerkes behandelten Pat. verglichen.
Ergebnisse: In einer ersten Zwischenanalyse wurden in der Zeit bis zum Stichtag 20.04.2020 insgesamt 22 Pat. aus 10 Einrichtungen (8 Praxen, 2 Kliniken) gemeldet (8 männlich, 14 weiblich, Durchschnittsalter 49,7a). 20 Pat. wurden mit leichten Verläufen ambulant, lediglich 2 stationär behandelt (einer davon intensivmedizinisch). Je 9 Pat. erhielten csDMARD bzw. bDMARD, einer tsDMARD5, 3 Pat. keine DMARD-Therapie und 5 Pat. zusätzlich Steroide. Aktuell zeigt sich keine auffällige Häufung bestimmter Diagnosen oder Therapien.
Schlussfolgerung: Die Zwischenauswertung ergibt derzeit keinen Hinweis auf eine erhöhte Rate schwerer Verläufe von Covid-19-Erkrankungen bei immunsupprimierten Patienten, die im Rheumazentrum behandelt werden. Die Mehrzahl der Meldungen ist aus der Frühphase der Pandemie, was eine Wirksamkeit des „social distancing“ nahe legt. Das Register wird fortlaufend ergänzt und weitere Daten zur Abschätzung der Häufigkeit und dem Krankheitsverlauf in diesem gut definierten Kollektiv liefern sowie eine Abschätzung der Infektionshäufigkeit bei rheumatologischen Pat. im Vergleich zur Hamburger Gesamtbevölkerung ermöglichen.
Disclosures: Keine