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Symptomchecker in der Rheumatologie:Zwischenbericht der prospektiven bETTeR-Studie
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Veröffentlicht: | 9. September 2020 |
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Einleitung: Symptom-Checker (SC) versprechen Diagnosen frühzeitiger zu erkennen, Fehldiagnosen zu verringern und Patienten effektiver durch das Gesundheitssystem zu begleiten. Obwohl SC zunehmend eingesetzt werden, gibt es nur wenige Belege für deren tatsächliche Wirksamkeit. Das Ziel dieser Studie ist es, die diagnostische Genauigkeit von zwei vielversprechenden SC - ada (https://ada.com) und RhePort (https://www.rheport.de) - zu bewerten.
Methoden: Es wurden klinische Querschnittsdaten des ersten der drei Rekrutierungszentren der prospektiven, multizentrischen bETTeR-Studie (DKRS DRKS00017642) verwendet. Patienten, die sich zwischen September und Januar 2020 neu in der Ambulanz für Rheumatologie vorstellten, bedienten die beiden SC. Die Ergebnisse der SC wurden mit der tatsächlichen ärztlichen Diagnose des Patienten verglichen. Ada listet bis zu 5 Diagnosevorschläge auf, Rheport berechnet einen Risiko-Score für rheumatisch entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates (RMD) (≥1 = RMD). Für beide SC wurde die Sensitivität und Spezifität in Bezug auf RMDs berechnet.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 167 Patienten an der Studie teil. 34% (56/167) der teilnehmenden Patienten wiesen eine RMD auf. Rheport zeigte eine Sensitivität von 55% (31/56) und Spezifität von 52% (58/111) in Bezug auf RMDs. Adas Top 1 und Top 5 Diagnosevorschläge zeigten im Hinblick auf RMDs eine Sensitivität von 41% (23/56) bzw. 53% (30/56) und eine Spezifität von 64% (71/111) bzw. 55% (61/111). Ada listete die korrekte Diagnose der Patienten mit RMDs zuerst oder innerhalb der ersten 5 möglichen Krankheiten in 16% (9/56) bzw. 27% (15/56) der Fälle auf.
Schlussfolgerung: Dies ist die erste prospektive, multizentrische Studie, in der die diagnostische Genauigkeit von zwei derzeit in der Rheumatologie verwendeten SC untersucht werden. Diese Zwischenergebnisse deuten darauf hin, dass die diagnostische Genauigkeit begrenzt ist. In einigen Fällen kann die korrekte Diagnose innerhalb weniger Minuten mittels App ermittelt und wertvolle Zeit gewonnen werden.
Disclosures: Diese Studie wurde von Novartis unterstützt.