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Deutscher Rheumatologiekongress 2020, 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

09.09. - 12.09.2020, virtuell

Die ankylosierende Spondylitis besser verstehen – „Begreifen“ von Pathologien am Achsenskelett mittels hochauflösendem 3D Prototyping

Meeting Abstract

  • Arnd Kleyer - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Milena Pachowsky - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Louis Schuster - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Florian Steiger - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Johannes Knitza - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Sara Bayat - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Georg Schett - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • David Simon - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Axel Hueber - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen; Sozialstiftung Bamberg, Sektion Rheumatologie, Bamberg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2020, 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh). sine loco [digital], 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocDI.09

doi: 10.3205/20dgrh017, urn:nbn:de:0183-20dgrh0179

Veröffentlicht: 9. September 2020

© 2020 Kleyer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der studentischen Lehre spielt das Fachgebiet der Rheumatologie eine zu kleine Rolle [1]. Deshalb werden Werkzeuge benötigt, um das Fach Rheumatologie den Studierenden „begreifbar“ zu machen und damit Nachwuchs für die fachärztliche Ausbildung zum Rheumatologen zu gewinnen. Das 3D Prototyping bietet eine geeignete Methode Knochenpathologien plastisch und realistisch darzustellen und Studium begleitend additiv andere Disziplinen zu unterstützen und „rheumatologisches“ Bewußtsein zu schaffen [2]. Typische Knochenpathologien der ankylosierenden Spondylitis sind die Ankylose der ISG Fuge sowie die Bildung von Synodesmophyten und Enthesiophyten am Achsenskelett. Hypothese: Ist es möglich mittels 3D Druck diese Pathologien zu drucken und in der studentischen Lehre einzusetzen?

Methoden: Die aufgrund klinischer Indikation durchgeführten Computertomographien der BWS und des Beckens von 2 Patienten mit langjähriger Erkrankung wurden segmentiert (Surface Rendering Osirix Lite). Diese Dateien wurden in ein STL Format konvertiert (Osirix Lite) und nach Reparatur mittels Polyjet Polymer-Verfahren, Objet30, Stratasys) dreidimensional gedruckt [2].

Ergebnisse: Mit der verwendeten Methode gelang das Prototyping des Beckens sowie der Wirbelsäule in jeweils 3 verschiedenen Größen. Druckdauer und Druckkosten betrugen ca. 24 Stunden und etwa 300 Euro beim größten der Modelle. Das Model der Wirbelsäule hatte eine Höhe von 20 cm, die Beckenmodelle waren 8 bis 16 cm breit. Figure 1 [Abb. 1] zeigt die Modelle der mittleren Größe. In allen Modellgrößen konnten die typischen Pathologien, wie Enthesiophyten, Syndesmophyten und Ankylose gezeigt werden. Diese Modelle werden ab dem Sommersemester im Rahmen des multimodalen Lehrkonzepts „Rheuma Begreifen“ der Klinik für Rheumatologie für das Skills Lab der Universität benutzt. Anleitungen zur Handhabung wurden implementiert. Eine Evaluation sowie Wissensabfrage ist geplant.

Schlussfolgerung: Pathologien der axialen Spondylarthritis sind mittels 3D Druck darstellbar und haptisch „begreifbar“. Dieses kann in Zukunft die rheumatologische Lehre ergänzen aber auch bei der Patientenaufklärung helfen.

Disclosures: None declared


Literatur

1.
Riemekasten G, Aringer M, Baerwald CG, Meyer-Bahlburg A, Bergner R, Feuchtenberger M, Gebhardt C, Hellmich B, Keysser G, Lorenz HM, Kneitz C, Witte T, Muller-Ladner U, Schneider M, Braun J, Rautenstrauch J, Specker C, Schulze-Koops H. Rheumatology – Integration into student training (RISA): Current structure of clinical rheumatology in German universities (RISA III). Z Rheumatol. 2016;75(5):493-501.
2.
Kleyer A, Beyer L, Simon C, Stemmler F, Englbrecht M, Beyer C, Rech J, Manger B, Kronke G, Schett G, Hueber AJ. Development of three-dimensional prints of arthritic joints for supporting patients’ awareness to structural damage. Arthritis Res Ther. 2017;19(1):34.