Artikel
Einfluss arteriosklerotischer Veränderungen auf die Wanddicke der Temporal- und Fazialarterien in der hochauflösenden Kompressionssonographie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 9. September 2020 |
---|---|
Veröffentlicht mit Erratum: | 15. Oktober 2020 |
Gliederung
Text
Einleitung: Die hochauflösende Sonographie der kranialen Arterien hat sich als Standardverfahren in der Diagnostik der kranialen Riesenzellarteriitis (RZA) etabliert. Der morphologische Befund einer Wandverdickung der kranialen Arterien kann jedoch auch arteriosklerotisch bedingt sein.
Methoden: Bei fünfundfünfzig Patienten mit okulären Durchblutungsstörungen nicht arteriitischer Genese erfolgte eine hoch auflösende B-Bild-Sonographie (18 MHz) der Temporalarterien (Ramus frontalis und parietalis) und Fazialarterien mit kompressionssonographischer Bestimmung der Intima-Media-Dicke (Summe aus schallkopfnaher und -ferner Gefäßwand). Diese arteriellen Segmente wurden analysiert hinsichtlich der Präsenz arteriosklerotischer Läsionen in Form von echoreichen Intimaläsionen (ERIL), graduiert auf einer Skala von 0-2 (0: kein Nachweis von ERIL; 1: Nachweis von lumennahen linearen oder fokalen echoreichen ERIL geringer- bis moderater Ausprägung; 2: Nachweis von ausgeprägten ERIL mit und ohne Schallschatten). Patienten mit und ohne Nachweis von ERIL > Grad 1 wurden verglichen hinsichtlich klinischer und sonographischer Charakteristika.
Ergebnisse: Dreihundertdreißig Gefäßsegmente wurden analysiert, mit Nachweis von ERIL > Grad 1 in 13% aller Gefäßsegmente und 38.1% aller Patienten. Neun Patienten, jeweils männlichen Geschlechts und jenseits des 70. Lebensjahres, wiesen HIL > Grad 1 in 2 oder mehr Gefäßsegmenten auf. Bei Patienten mit HIL > Grad 1 in mindestens einem Gefäßsegment wurde im Mittel signifikant höhere Maximalwerte der Wanddicke der Temporalarterien (0.62 ± 0.23 mm vs. 0.50 ± 0.13 mm, p < 0.01) und Fazialarterien (0.71 ± 0.20 mm vs. 0.54 ± 0.19 mm; p = 0.01) gemessen. Diese Patienten waren im Mittel älter, häufiger männlich und wiesen häufiger einen Diabetes mellitus auf.
Schlussfolgerung: ERIL als sonographische Marker der Arteriosklerose der kranialen Arterien gehen einher mit signifikant höheren Werten der maximalen Wanddicke der Temporal- und Fazialarterien in der hochauflösenden Kompressionssonographie.
Disclosures: Keine Interessenkonflikte der Autoren.