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Deutscher Rheumatologiekongress 2020, 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

09.09. - 12.09.2020, virtuell

Beobachtungen an Patienten mit entzündlich-rheumatischer Grunderkrankung und SARS-CoV2-Infektion

Meeting Abstract

  • Lea Winau - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der LMU, München
  • Clemens Scherer - Medizinische Klinik und Poliklinik I, Klinikum der LMU, München
  • Alla Skapenko - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der LMU, München
  • Hendrik Schulze-Koops - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der LMU, München

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2020, 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh). sine loco [digital], 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocCO.07

doi: 10.3205/20dgrh007, urn:nbn:de:0183-20dgrh0074

Veröffentlicht: 9. September 2020

© 2020 Winau et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Januar wurden die ersten Coronavirus-Fälle in Deutschland bekannt. Seitdem entstanden viele dringende Fragen. Als Rheumatologen erreichten uns vor allem Fragen zu rheumatischen Grunderkrankungen und Immunsuppression und dem Risiko der Infektion, dem Krankheitsverlauf bei erfolgter Infektion und der Letalität. In der Allgemeinbevölkerung wurden Risikofaktoren wie hohes Lebensalter, männliches Geschlecht sowie kardiovaskuläre Erkrankungen identifiziert. Inwiefern sich immunmodulierende Medikamente auf das Erkrankungsrisiko oder den Verlauf auswirken, ist eine spannende Frage – insbesondere in Anbetracht ihres Einsatzes und ihrer Wirkung in schweren Erkrankungsverläufen.

Wir stellen hierfür einige Beobachtungen an der kleinen an SARS-CoV-2 erkrankten Patientengruppe mit rheumatischen Erkrankungen im Klinikum der LMU an.

Methoden: Wir extrahierten Daten von Patienten mit rheumatologischen Diagnosen aus der Klinik-internen Covid-Datenbank für hospitalisierte Patienten mit SARS-CoV-2 (CORKUM (n=2)) und für ambulante Pateinten aus den Patientenakten der rheumatologischen (n=3). Alle Patienten hatten einen positiven PCR-Virus- Nachweis und gaben ihre Zustimmung zur Verwendung ihrer Daten für Forschungszwecke.

Ergebnisse: Alle Patienten (2xRA, 2xGPA, 1xPsA) waren mittleren Lebensalters (3 Frauen, 2 Männer) und 4/5 Patienten hatten eine Hypertonie. Eine chronische Herzinsuffizienz sowie ein Diabetes mellitus fanden sich nur in einem der Patienten (1/5). Pulmonale Vorerkrankungen waren nicht bekannt. 2 Patienten erhielten eine Biologika-Therapie (Tocilizumab, Ixekizumab). 1 Patient erhielt eine Basistherapie mit Azathioprin und eine weitere Patientin nahm ein Glukokortikoid (Dauertherapie mit 7mg/Tag) ein. Die fünfte Patientin hatte aufgrund der Erstdiagnose ihrer GPA noch keine immunmodulierende Medikation zum Zeitpunkt der Corona-Infektion.

Keiner der Patienten bedurfte einer intensivmedizinischen Betreuung oder einer kreislaufunterstützenden Therapie.

Schlussfolgerung: Keiner der hier aufgeführten Patienten mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung litt unter einem schweren Verlauf der SARS-CoV-2-Infektion. Die geringe Anzahl von Patienten mit rheumatischer Erkrankung und SARS-CoV-2 Infektion unseres Klinikums lässt keine erhöhte Ansteckungsgefahr bei rheumatischer Erkrankung vermuten, allerdings besteht die große Limitation in der geringen Fallzahl.

Disclosures: nothing to disclose

Tabelle 1 [Tab. 1]