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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Lung Clearance Index (LCI) Messung – ein „neuer“ Parameter zur Diagnosestellung oder Überwachung einer interstitiellen Lungenerkrankung bei systemischer Sklerose?

Meeting Abstract

  • Tim Schmeiser - Krankenhaus St. Josef Wuppertal, Klinik für Rheumatologie, Osteologie und Immunologie, Wuppertal
  • Marc Frerix - UKGM (Universitätsklinikum Gießen und Marburg), Klinik für Innere Medizin, SP Nephrologie, Marburg
  • Matthias Welsner - Universitätsmedizin Essen, Ruhrlandklinik, Klinik für Pneumologie, Westdeutsches Lungenzentrum, Essen
  • Astrid Thiele - Krankenhaus St. Josef Wuppertal, Klinik für Rheumatologie, Osteologie und Immunologie, Wuppertal
  • Rita Khder - Krankenhaus St. Josef, Rheumatologie, Osteologie und Immunologie, Wuppertal
  • Ulf Müller-Ladner - Justus-Liebig-Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim
  • Sven Stieglitz - Petrus Krankenhaus, Innere Medizin I, Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin, Wuppertal

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocVK.29

doi: 10.3205/19dgrh274, urn:nbn:de:0183-19dgrh2747

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Schmeiser et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine lebenslimitierende Manifestation bei der systemischen Sklerose (SSc) stellt die Lungenbeteiligung dar. Hierunter subsummiert werden die pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) und Lungenfibrose (LF). Mitunter entwickelt jeder 2. SSc Patient eine LF. Die LF ist bei ca. 40% der Patienten initial nicht über die Lungenfunktionstestung zu detektieren. Diese Diskrepanz kann durch sensiblere Lungenfunktionsparameter geschlossen werden. Die DLCO ist z.B. ein Frühmarker für interstitielle Lungenerkrankungen, ist aber genauso gut bei einer PAH vermindert. Ein anderer sensibler Parameter für frühe Lungenveränderungen könnte also der Lung Clearance Index (LCI) sein. Die LCI Bestimmung ist Goldstandard bei Patienten mit Mukoviszidose.

Methoden: Der LCI-Wert wird über eine Gasdilutionsuntersuchung bestimmt, welcher in Ruheatmung durchgeführt wird. Der LCI gibt an, wieviele Atemzüge durch den Patienten notwendig sind, um ein nicht-lösliches zugeführtes Tracergas (hier Schwefelhexafluorid [SF6]) auf 1/40 der Ausgangskonzentration abzuatmen. Die LCI Messung ist somit Patientencompliance unabhängig.

Ziel der Studie war die prospektive Evaluation des LCI-Wertes bei SSc Patienten im Hinblick auf die klinische Wertigkeit. Die eingeschlossenen SSc Patienten erfüllten die ACR/ EULAR Kriterien von 2013 und waren alle Nichtraucher. Der LCI wurde hierbei mit Werten einer gesunden Kontrollgruppe verglichen.

Außerdem sollte über die Untersuchung geklärt werden, wie sich bei den SSc Patienten der LCI im zeitlichen Verlauf verhält (Follow up Untersuchung nach einem Jahr). Untersucht wurden prospektiv 37 SSc Patienten und 32 gesunde Kontrollprobanden".

Ergebnisse: Der Mittelwert der dimensionslosen LCI-SF6 Untersuchung betrug in der Gruppe der SSc-Patienten zum Einschluß 9,28 (in der Verlaufsbeobachtung nach einem Jahr 9,63). In der Kontrollgruppe betrug der LCI im Mittel 7,0.

Schlussfolgerung: Die LCI Bestimmung scheint ein alltagstauglicher interessanter Parameter mit hoher Pateintenakzeptanz, schnellen Ergebnissen und fehlender Notwendigkeit für spezielle Atemmanöver. Weitere Analysen sind notwendig, um den genaueren Stellenwert der LCI Messung evaluieren.

Forschungsförderung durch die Deutsche Stiftung Sklerodermie.