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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Potenziell reversible Ursachen für Fatigue bei Patienten mit SLE – Ergebnisse einer monozentrischen Studie

Meeting Abstract

  • Christina Düsing - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Gamal Chehab - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jutta Richter - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Oliver Sander - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Rebecca Fischer-Betz - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Benedikt Clemens Ostendorf - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Hasan Acar - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Ralph Brinks - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Matthias Schneider - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocVK.18

doi: 10.3205/19dgrh263, urn:nbn:de:0183-19dgrh2639

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Düsing et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Fatigue ist ein häufiges Symptom von Patienten mit SLE, das einen wichtigen Einfluss auf die reduzierte Lebensqualität der Betroffenen haben kann. Bisherige Studien bei Lupus haben mögliche Ursachen identifizieren können, mit zum Teil widersprüchlichen Ergebnissen. Die Entstehung von Fatigue ist wahrscheinlich multifaktoriell. Ziel dieser Studie war es, potenziell reversible Ursachen für Fatigue zu identifizieren, um einen Ansatz für zukünftige Interventionen zu erstellen.

Methoden: Die Studienpopulation besteht aus 234 SLE Patienten aus der ambulanten Versorgung an einem tertiärem Zentrum. Untersucht wurden klinische und demografische Daten aus der ambulanten Regelversorgung, eine erweiterte Labordiagnostik (u. a. TSH, Vitamin D) und ein Fragebogenset aus validierten Messinstrumenten zu den Themen Schlafstörungen, Krankheitsverarbeitung und -Wahrnehmung, gesundheitliche Kontrollüberzeugung, soziale Teilhabe und Depressivität. Fatigue wurde mit der Fatigue Severity Scale (FSS) gemessen. Ein Wert von mindestens 4 Punkten wurde als pathologisch gewertet.

Ergebnisse: In unserer Kohorte sahen wir Hinweise für eine klinisch relevante Depression (≥23 Punkte) mit einer Prävalenz von 37,3% bei Patienten mit Fatigue (ADS-L-Mittelwert 20,2 ± 9,4) und von 18,2% bei Patienten ohne Fatigue (ADS-L-Mittelwert 14,3 ± 8,6). Auffällige Ergebnisse im ADS-L sind statistisch hochsignifikant mit dem Vorhandensein von Fatigue assoziiert (p <0,001). Patienten, die sich in Messinstrumenten zu Gesundheitszustand, Schlafstörungen, Schmerzen, Krankheitsaktivität und -schaden schlechter einschätzen, zeigen signifikant mehr Fatigue (jeweils p <0,01). Eine reduzierte soziale Teilhabe erklärt in der schrittweisen Regression am besten das Vorhandensein von Fatigue (Beta 0,535). Bei 71,4% unserer SLE Patienten mit Fatigue konnten wir mindestens eine potenziell reversible Ursache identifizieren. Diese sind in der folgenden Tabelle dargestellt (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Depressive Symptome zeigen in unserer Kohorte eine hohe Prävalenz und sind eng mit dem Vorhandensein von Fatigue assoziiert. Vor diesem Hintergrund sollte psychisches Wohlbefinden in der klinischen Praxis abgefragt und auf auffällige Befunde reagiert werden. Übergewicht, Anämie, Hypothyreose und Vitamin-D-Mangel lassen sich in der klinischen Routine leicht überprüfen. Die Optimierung dieser Faktoren stellt einen potentiellen Ansatz zur Verbesserung von Fatigue bei einem Teil der Patienten mit SLE dar.