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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Hohes kardiovaskuläres Risiko bei Patienten mit SHARP-Syndrom: Evaluation der makrovaskulären Beteiligung und deren Prädiktoren mittels aortaler Pulswellengeschwindigkeit

Meeting Abstract

  • Konstantinos Triantafyllias - ACURA Rheumakliniken Rheinland-Pfalz GmbH, Bad Kreuznach
  • Michele De Blasi - ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Rheumatologie, Bad Kreuznach
  • Freya Lütgendorf - ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Rheumatologie, Bad Kreuznach
  • Lorenzo Cavagna - University of Pavia, Faculty of Medicine and Surgery, Pavia, Italy
  • Marco Stortz - Johannes Gutenberg Universitätsmedizin, Rheumatologie, Mainz
  • Stavros Konstantinides - Johannes Gutenberg Universitätsmedizin Mainz, II. Medizinische Klinik, Zentrum für Thrombose und Hämostase, Mainz
  • Peter Galle - Johannes-Gutenberg-Universität, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz
  • Andreas Schwarting - Universitätsklinikum Mainz und ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Bad Kreuznach

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocVK.06

doi: 10.3205/19dgrh253, urn:nbn:de:0183-19dgrh2538

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Triantafyllias et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die makrovaskuläre Beteiligung und das cardiovaskuläre (CV) Risiko sind bis dato bei Patienten mit SHARP-Syndrom nicht ausreichend untersucht worden. Insbesondere die Carotis-Femoralis-Pulswellengeschwindigkeit (cfPWV) als Gold-Standard unter den Untersuchungsmethoden der aortalen Steifigkeit und validester Prädiktor für das Auftreten von CV-Ereignissen ist in diesem Kontext noch nie evaluiert worden. Ziele dieser Arbeit sind es somit, erstmalig cfPWV im Zusammenhang mit dem SHARP-Syndrom zu untersuchen und Assoziationen von cfPWV mit entsprechenden klinischen, immunologischen und laborchemischen Parametern sowie mit traditionellen CV-Risikofaktoren zu untersuchen.

Methoden: cfPWV-Messungen wurden bei 43 Patienten mit SHARP-Syndrom und 107 gesunden Kontrollprobanden durchgeführt. Die Unterschiede der cfPWV-Messungen zwischen den beiden Gruppen wurden statistisch untersucht und nachfolgend mittels linearer multivariater Regressionsanalysen in Bezug auf Effekte möglicher Störfaktoren kontrolliert. Assoziationen der cfPWV mit Organbeteiligungen im Rahmen der Grunderkrankung und mit verschiedenen laborchemischen und immunologischen Marker wurden evaluiert. Zudem wurden statistische Zusammenhänge von cfPWV mit der medikamentösen Therapie und mit traditionellen CV-Risikofaktoren untersucht.

Ergebnisse: cfPWV war signifikant höher bei den Patienten im Vergleich zu den gesunden Kontrollen (p<0,001). Der Unterschied blieb signifikant auch nach Adjustierung für den Effekt von möglichen Störfaktoren (padj<0,001). Sowohl in der Patienten- als auch in der Kontrollgruppe korrelierte die cfPWV mit dem Alter (rho=0,69, p<0,001 und rho=0,67, p<0,001 jeweils) und dem diastolischen Blutdruck (padj=0,024 und padj=0,032 jeweils). Darüber hinaus korrelierte die cfPWV in der Kontrollgruppe mit dem systolischen und mittleren arteriellen Blutdruck (padj<0,001 und p=0,002 jeweils). Abschließend wurden höhere cfPWV-Werte in der Patientensubgruppe ohne Lungenbeteiligung (p=0,049) dokumentiert.

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigte erstmalig auf, dass Patienten mit SHARP-Syndrom eine signifikant höhere aortale Steifigkeit und somit ein höheres CV-Risiko im Vergleich zu Gesunden haben können. Neben der Erkrankung selbst waren Alter und Blutdruck die wichtigsten Prädiktoren der cfPWV.