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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Behandlung mit TNF-Blockern bei RA: Ergebnisse der Analyse einer deutschen Krankenkassen-Datenbank

Meeting Abstract

  • Wojciech Dombrowsky - UCB Pharma GmbH, Monheim
  • Volker Fabricius - UCB Pharma GmbH, Monheim
  • Claudia Grellmann - Gesundheitsforen Leipzig GmbH, Team Analytik, Leipzig
  • Robert Suruki - UCB Pharma, Raleigh, USA
  • Anna Sheahan - UCB Pharma, Raleigh, USA
  • Lars Joeres - UCB Pharma GmbH, Monheim

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocRA.21

doi: 10.3205/19dgrh203, urn:nbn:de:0183-19dgrh2037

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Dombrowsky et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Zielsetzung war die Beurteilung der Epidemiologie und der Behandlungsmuster bei deutschen Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) insgesamt sowie bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Methoden: In dieser retrospektiven Datenbankstudie wurden über den Beobachtungszeitraum Daten von versicherten deutschen Patienten im Alter von ≥ 18 Jahren und mit einer gesicherten stationären/ambulanten RA-Diagnose (ICD-10-Codes: M05.8, M06.0, M06.8) analysiert. Die Prävalenzdaten wurden nach Jahren (2012–2016) aus der Deutschen Forschungsdatenbank für Abrechnungsinformationen der Krankenversicherung (Vilua Healthcare GmbH) analysiert. Die Prävalenzraten wurden berechnet als Anzahl diagnostizierter Patienten in der Datenbank, dividiert durch die gesamte Stichprobengröße derjenigen mit Krankenvollversicherung (für das Jahr der Berichterstattung), und extrapoliert auf die versicherte Population in Deutschland. Alle Werte werden als Spannen (Minimum–Maximum) über den Studienzeitraumn angegeben. Die Verwendung von TNF-Blockern als erste/zweite Biologika-Behandlungen wurde über einen Zeitraum von 2 Jahren nach dem Indexdatum bei TNF-Blockern naiven Patienten verglichen. Die häufigsten (≥ 20 %) Begleitbehandlungen werden separat berichtet. Für Frauen im gebärfähigen Alter (18–45 Jahre) wurden Subgruppenanalysen durchgeführt.

Ergebnisse: Die untersuchte Population reichte von 3.927 (N = 965.759) bis 9.971 (N = 1.884.752) Patienten. Die meisten Patienten waren Frauen (73,5–75,0 %). Die Gesamtprävalenz von RA betrug 0,41–0,53 %, wobei die höchste Prävalenz bei Frauen im Alter von 70–79 Jahren (1,31–1,55 %) beobachtet wurde. Die häufigsten ersten Biologika waren Etanercept (33,2 %), Adalimumab (30,5 %) und Certolizumab Pegol (CZP) (9,2 %). Golimumab wurde hauptsächlich als zweites Biologikum (oder später) angewendet.

Bei Frauen im gebärfähigen Alter (8,5–10,0 % der Gesamtpopulation) lag die RA-Prävalenz zwischen den Jahren 2012–2016 bei 0,17–0,23 %. Nur eine Minderheit dieser Patienten erhielt eine RA-Behandlung (6,6–11,7 %). Unter den Patienten, die eine Behandlung erhielten, erhielten die meisten Methotrexat (58,4–78,1 % als Monotherapie oder verabreicht in Kombination). Es wurde eine steigende Tendenz für die Behandlung mit Biologika (2012–2016) beobachtet; die am häufigsten verwendeten TNF-Blocker im Jahr 2016 waren Adalimumab und CZP (beide 34,4 %; als Monotherapie oder verabreicht in Kombination, im Vergleich zu 21,7 % bzw. 1,4 % im Jahr 2012).

Schlussfolgerung: RA ist eine häufige Erkrankung in der deutschen Population von Versicherten, die üblicherweise mit Etanercept, Adalimumab oder CZP als erstes Biologikum behandelt wird. Ein wesentlicher Anteil der Patienten waren Frauen im gebärfähigen Alter, von denen viele keine Behandlung erhielten. Bei den Patienten, die eine Behandlung erhielten, war Methotrexat das am häufigsten verwendete Medikament.

Danksagungen: Diese Studie wurde von UCB Pharma finanziert. Die Unterstützung in Form des Medical Writing wurde von Costello Medical bereitgestellt.