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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Rheumabus on Tour

Meeting Abstract

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  • Rudolf Puchner - Praxis Innere Medizin-Rheumatologie, Wels, Österreich
  • Gertraud Schaffer - Österreichische Rheumaliga, Patientenorganisation, Maria Alm, Österreich
  • Judith Sautner - LK Korneuburg Stockerau, 2. Med. Abteilung mit Rheumatologie, NÖ Zentrum für Rheumatologie, Stockerau, Österreich
  • Tanja Stamm - Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocEV.39

doi: 10.3205/19dgrh121, urn:nbn:de:0183-19dgrh1214

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Puchner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Rheumatologische Versorgung ist immer noch regional unterschiedlich verfügbar. Auf Initiative der Österreichischen Rheumaliga (Patientenliga) und der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR) entstand das Projekt, 13 Jahre nach einem ähnlichen Projekt (Machold, et al. Ann Rheum Dis. 2007) (damals mit dem Focus auf Ballungszentren), Informationen betreffend Rheumatologie mit einem tourenden Bus direkt zu Betroffenen und Interessierten, diesmal im ländlichen Raum, zu bringen („Rheuma Bus on Tour“). Ein Team von RheumatologInnen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen stand im Bus zur Verfügung, um Informationen und Beratung vor Ort anzubieten.

Methoden: Im Zuge dieses Projekts erhoben die teilnehmenden Rheumatologen Art und Ausmaß der muskuloskelettalen Beschwerden bei Betroffenen, erstellten eine Verdachtsdiagnose und berieten bezüglich des Weiteren diagnostischen und therapeutischen Vorgehens. Die Erhebung erfolgte an Hand eines einseitigen anonymisierten Fragebogens.

Ergebnisse: Von 12. bis 17.10.2018 machte der Rheumabus in 16 österreichischen Städten für je 2 Stunden Station. Insgesamt haben 647 Personen (im Durchschnitt 42 Personen pro Standort), die Gelegenheit zur Beratung genutzt. 75,7% der Personen waren Frauen. 98% der TeilnehmerInnen waren sehr zufrieden oder zufrieden mit der Veranstaltung bzw. der Beratung. 50% hatten eine Beschwerdedauer bis zu 5 Jahren und 10% bereits Beschwerden seit 18 Jahren und länger. 50% waren in hausärztlicher Betreuung, 33% bei einem Rheumatologen, weitere 15,5% bei einem Facharzt für Orthopädie.

576 Personen haben das Schmerzausmaß angegeben, die häufigste Nennung in einer numerischen Skala von 0-10 war 5. 104 Personen (17%) waren bisher noch nicht in ärztlicher Betreuung, und gaben tendenziell ein niedrigeres Schmerzausmaß an.

Bei 381 Personen (60%) ergab sich in der Erhebung die Verdachtsdiagnose einer degenerativen Erkrankung, bei 247 (39%) einer entzündlichen Erkrankung. 339 Personen (55%) wurden zur weiteren Behandlung an einen Facharzt empfohlen, 205 Personen (33%) an den Hausarzt.

Schlussfolgerung: Der Rheumabus wurde überwiegend von Frauen frequentiert. Rund 1/3 der Befragten waren schon in rheumatologischer Betreuung und holten eine Zweitmeinung ein, was Rückschlüsse auf die Versorgungsdichte zulässt. Im Vergleich zu einem ähnlichen Projekt 2005, wo der Anteil der Personen, die bisher keinerlei ärztliche Betreuung hatten, 41% betrug, war diese Gruppe 2018 mit „nur“ 17% deutlich kleiner.