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Schmerz bei entzündlichen und degenerativen Gelenkerkrankungen: pathophysiologische und epidemiologische Unterschiede
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Veröffentlicht: | 8. Oktober 2019 |
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Einleitung: Chronische Schmerzen sind eines der führenden Symptome bei Patienten mit degenerativen und entzündlichen Gelenkerkrankungen. Zur Verbesserung einer Mechanismen-basierten Therapie chronischer Schmerzen kann eine Einteilung in nozizeptive und neuropathische Schmerzkomponenten mittels Screening-Tools (z.B. painDETECT Fragebogen) erfolgen. Die Fragestellungen der vorliegenden Studie waren: (1) sind zugrundeliegende Schmerzmechanismen bei beiden Erkrankungsgruppen unterschiedlich? und 2) gibt es Unterschiede in der Epidemiologie beider Erkrankungsgruppen?
Methoden: Aus der painDETECT Datenbank wurden 9256 Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) und 9436 mit Arthrose ausgewählt und hinsichtlich ihrer neuropathischen Schmerzkomponenten (das Screening erfolgte mittels painDETECT-Fragebogen, PDQ) verglichen. Weitere Parameter waren Schmerzintensität, Funktionalität, Depression, Chronifizierungsgrad und Schlafstörungen. Die Patienten wurden von Allgemeinärzten, Rheumatologen und Orthopäden und Schmerztherapeuten in 862 Praxen für das painDETECT-Projekt rekrutiert, eine offene Schmerzregister-Studie in Deutschland.
Ergebnisse: Der mittlere PDQ-Score bei Patienten mit einer RA betrug 14,2 (1-38) und bei Arthrose-Patienten 13,8. Bei RA waren 28,7% der Patienten PDQ positiv, bei Arthrose 27,2%. Der Unterschied ist zwar bei der großen Fallzahl statistisch signifikant, aber nicht klinisch relevant. Der VAS-Score, Depressions-Score, Chronifizierungs-Score und der Funktionalitäts-Score zeigten keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerung: Sowohl bei der RA als auch bei der Arthrose haben fast ein Drittel der Patienten eine neuropathische Komponente. Die Schmerzintensität wie auch der Einfluss der Erkrankung auf Funktionalität und Lebensqualität sind ähnlich. Weitere Fragestellungen werden in Zukunft mit Hilfe eines neuen Dokumentationssystems für Rheumatologen (RheumaAssist) bearbeitet werden.
Diese Studie wurde unterstützt durch Forschungsmittel der Firma Pfizer GmbH Deutschland.