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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Kein Unterschied in der Therapiekontinuität verschiedener Biologika bei älteren Patienten >70 Jahre im Vergleich zu jüngeren Patienten ≤65 Jahre

Meeting Abstract

  • Anja Strangfeld - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Programmbereich Epidemiologie, Berlin
  • Martin Schäfer - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum, Programmbereich Epidemiologie, Berlin
  • Bernhard Manger - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Klaus Krüger - Praxiszentrum, München
  • Christian Kneitz - Praxis, Schwerin
  • Angela Zink - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Programmbereich Epidemiologie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocEV.28

doi: 10.3205/19dgrh110, urn:nbn:de:0183-19dgrh1105

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Strangfeld et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Aufgrund des demografischen Wandels erreichen immer mehr Menschen ein Alter von über 70 Jahren. Die adäquate Therapie älterer Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ist daher von zunehmender Bedeutung. Wir verglichen die Therapiekontinuität unterschiedlicher Biologika bei Patienten ≤ 65 Jahren mit älteren Patienten > 70 Jahre, stratifiziert nach dem Alter bei Erkrankungsbeginn (YORA: young onset RA (< 65 Jahre) und LORA: late onset RA (≥ 65 Jahre)) und nach Seropositivität.

Methoden: Verwendet wurden Daten von RA-Patienten des RABBIT Registers, die mit dem Beginn einer Biologikatherapie zwischen Januar 2007 bis April 2018 eingeschlossen wurden. Für die Berechnung der Therapiekontinuität wurden Kaplan-Meier-Methoden angewandt.

Ergebnisse: Von den 9.819 in die Analyse einbezogenen RA-Patienten waren 7.972 ≤ 65 Jahre alt und 1.847 über 70 Jahre alt (darunter waren 180 Patienten älter als 80 Jahre). Während unter den Patienten im Alter bis 65 Jahre, 28% ein csDMARD und 72% ein bDMARD erhielten, waren dies bei Patienten über 70 Jahre, 35% mit einem csDMARD und 65% mit einer bDMARD Therapie. Ältere Patienten mit frühem Krankheitsbeginn (YORA) waren häufiger weiblich und häufiger seropositiv. Sie hatten im Durchschnitt eine höhere Anzahl vorheriger Therapie(versagen), eine schlechtere körperliche Funktion und häufiger Gelenkerosionen als ältere Patienten mit spätem Krankheitsbeginn (LORA) (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Bei allen untersuchten bDMARD-Behandlungen zeigte sich bei älteren RA-Patienten die gleiche Therapiekontinuität wie bei jüngeren Patienten. Während weder das Alter der Patienten noch das Alter bei Krankheitsbeginn die Therapiekontinuität veränderten, wurde bei seronegativen Patienten im Vergleich zu den seropositiven eine Therapie mit Rituximab oder Abatacept deutlich häufiger abgebrochen, unabhängig vom Alter (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die bei älteren Patienten eingesetzten bDMARD Therapien die gleiche Therapiekontinuität aufweisen, wie bei jüngeren Patienten. Dies lässt darauf schließen, dass bDMARDs mit der gleichen Effektivität altersunabhängig eingesetzt werden können.