Artikel
Evaluation einer rheumatologischen Basisschulung (RheBa) in der ambulanten Versorgung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 8. Oktober 2019 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Auf Grundlage des neuen Rahmenkonzepts für rheumatologische Schulungsprogramme [1], des neuen Curriculums und der Schulungsmaterialien für rheumatoiden Arthritis (RA) [2] wurde eine 5-stündige Basisschulung für die ambulante Versorgung manualisiert (RheBa), wobei Inhalte von StruPI [3] berücksichtigt wurden. RheBa wird von einem fortgebildeten Dozententeam (Rheumatologe, Psychologe) in vier Modulen durchgeführt: I. Krankheitsbild und Diagnose, II. Behandlung und Krankheitsmanagement, III. Krankheitsakzeptanz, Schmerz- und Alltagsbewältigung, IV. Lebensstil, Bewegung und Sport. Ziel des von der DGRh initiierten und geförderten Projekts war es, die Wirksamkeit von RheBa zu evaluieren. Die Studie ist Teil des vom Innovationsfond geförderten Projekts „StärkeR“, bei dem verschiedene Konsortialpartner inkl. der Krankenkasse BARMER beteiligt sind.
Methoden: In einem randomisierten Wartegruppendesign mit Messzeitpunkten vor (T1) und drei Monate nach der Intervention (T2) wurden die primären Zielgrößen Wissen [4] und Gesundheitskompetenz [5] sowie sekundäre proximale (z. B. Krankheitskommunikation, -akzeptanz) und distale Zielgrößen (z. B. Schmerz, Funktionsfähigkeit) erfasst. Hierfür wurden 1.925 BARMER versicherte RA-Patienten angeschrieben. Insgesamt meldeten sich 394 RA-Patienten, die randomisiert zur Interventionsgruppe (IG) mit Schulungsterminen im Juni/Juli 2018 oder im September/Oktober 2018 zur Wartegruppe (WG) eingeladen wurden. 202 Patienten (51 %) nahmen an den Schulungen im Rheumazentrum Ruhrgebiet und in 9 Rheumapraxen teil, deren Teams in einem Train-the-Trainer-Seminar fortgebildet worden waren.
Ergebnisse: Die Stichprobe umfasste 103 Patienten der IG und 99 der WG (84 % Frauen, mittleres Alter 65 Jahre) mit mittelschwerer Krankheitsaktivität (RADAI: M = 3.7, SD = 1.8). Unter Kontrolle der Ausgangslage zeigten sich zu T2 in Wissen (MIG = 20.02 (SD = 4.52) > MWG = 18.71 (SD = 4.61)), Gesundheitskompetenz (MIG = 33.34 (SD = 7.64) > MWG = 30.10 (SD = 7.18)) und Krankheitskommunikation (MIG = 4.31 (SD = 1.26) > MWG = 3.69 (SD = 1.33)) mittlere bis kleine Effekte (ANCOVA: 0.04 ≤ eta2 ≥ 0.10). Weitere Zielgrößen unterschieden sich zwischen IG und WG nicht. Die Teilnehmenden bewerteten die Schulung insgesamt sowie Inhalte, Methoden und Materialien positiv (Schulnoten: 1.7 ≤ M ≥ 2.2).
Schlussfolgerung: Die Basisschulung vermittelt nachweislich Wissen über die RA sowie Gesundheitskompetenzen. Die Weiterführung des Projekts wurde vom Vorstand der DGRh beschlossen. Die Rheuma-Akademie bietet Train-the-Trainer-Seminare sowie Manuale und Schulungsmaterialien an.