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Analyse der Zuweisungsdiagnose in die internistische Rheumatologie
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Veröffentlicht: | 8. Oktober 2019 |
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Text
Einleitung: Die Erstvorstellung von Patienten mit Symptomen als Hinweis auf eine rheumatologische Erkrankung erfolgt in den meisten Fällen nicht bei einem Facharzt mit der Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie. Im Rahmen der Studie sollen folgende Fragestellungen beantwortet werden:
- 1.
- Welche Fachrichtungen weisen Patienten einer rheumatologischen Fachabteilung zu?
- 2.
- Evaluierung der Übereinstimmung von Zuweisungsdiagnose und Enddiagnose in der Fachabteilung Rheumatologie?
Methoden: In die Studie wurden 1070 Patienten (324 Männer und 746 Frauen) eingeschlossen, welche zur Erstdiagnostik in der Fachabteilung Rheumatologie vorgestellt wurden. Es erfolgte eine Quantifizierung der zuweisenden Fachrichtungen. Des Weiteren wurde anhand einer Kappa-Analyse die Übereinstimmung der Zuweisungsdiagnose und der Enddiagnose nach rheumatologischer Vorstellung des Patienten analysiert.
Ergebnisse: 73.9% der Zuweisungen erfolgte durch Hausärzte oder hausärztlich tätige Internisten. 7.3% der Patienten wurden durch Fachärzte für internistische Rheumatologie zugewiesen. Die weiteren Zuweiser verteilen sich wie folgt: 4.7% Fachärzte für Innere Medizin (außer Rheumatologie), 4.1% Orthopädie/Unfallchirurgie, 1.0% Chirurgie und 9.0% andere Fachgebiete.
In Bezug auf die Übereinstimmung der Verdachtsdiagnose weisen die Internisten (κ=0,400) die höchste Übereinstimmung auf. In Bezug auf die Hausärzte bzw. hausärztlich tätigen Internisten (κ=0,345) sowie Orthopäden (κ=0,310) lagen niedrigere kappa Koeffizienten vor. Für die anderen Fachgebiete bestand eine noch geringe Übereinstimmung (κ=0,252).
Schlussfolgerung: Der Hauptzuweiser einer rheumatologischen Einrichtung sind Hausärzte und hausärztlich tätige Internisten. Hierbei weisen die hausärztlichen Verdachtsdiagnosen ebenso wie die Einschätzung chirurgisch-tätiger Ärzte eine geringe Übereinstimmung mit den rheumatologisch-fundierten Enddiagnosen auf. Aus den Daten lässt sich folgern, dass rheumatologische Verdachtsdiagnosen nicht präzise genug gestellt werden und in diesem Kontext eine dezidierte Ausbildung der nicht internistisch versierten Ärzte als auch Hausärzte erfolgen muss.