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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Erwerbstätigkeit und Hospitalisierung bei Patienten mit Sjögren Syndrom 1996-2016: Ergebnisse aus der Kerndokumentation

Meeting Abstract

  • Johanna Callhoff - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Programmbereich Epidemiologie, Berlin
  • Katja Thiele - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Programmbereich Epidemiologie, Berlin
  • Thomas Dörner - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, Berlin
  • Angela Zink - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Programmbereich Epidemiologie, Berlin
  • Jutta Richter - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Henes - Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin II - Hämatologie, Onkologie, klinische Immunologie und Rheumatologie, Tübingen
  • Katinka Albrecht - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Programmbereich Epidemiologie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocEV.11

doi: 10.3205/19dgrh094, urn:nbn:de:0183-19dgrh0948

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Callhoff et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Entwicklungen bei der Behandlung des primären Sjögren Syndroms (pSS) werden betrachtet. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Beschäftigung, Hospitalisierungen und medikamentöser Behandlung in den letzten zwei Jahrzehnten.

Methoden: Von 1996 bis 2016 wurden jährlich ca. 300 Patienten mit pSS in die Kerndokumentation der Deutschen Rheumazentren eingeschlossen. Daten zur Behandlung, die ärztliche Beurteilung der Krankheitsaktivität, patientenberichtete Parameter, Hospitalisierungen und Beschäftigung wurden dokumentiert. Zum Vergleich wurden Patienten mit rheumatoider Arthritis 1:1 für Alter, Geschlecht und Krankheitsdauer gematcht.

Ergebnisse: Patienten mit pSS (>90% weiblich, Alter 44 Jahre bei Krankheitsbeginn, Krankheitsdauer 10 Jahre) wurden 2016 (93%) häufiger als 1996 (62%) in niedriger Krankheitsaktivität eingestuft (p<0,01). Die Behandlung mit Antimalariamitteln nahm von 1996 im Vergleich zu 2016 zu (31% und 50%, p<0,01) und weniger Patienten erhielten Glukokortikosteroide (50% und 34%, p<0,01), aber <5% wurden mit Biologika behandelt. Die Beschäftigung (<65 Jahre) stieg um 21 Prozentpunkte (43% bis 64%, p<0,001) und übertraf damit den bei RA-Patienten beobachteten Anstieg (+15 Prozentpunkte). Frühberentung (22% und 10%, p=0,01), Hospitalisierungen pro Jahr (13% und 7%, p=0,08) und Arbeitsunfähigkeit (39% in 1997 und 27% in 2016, p=0,09) sanken vergleichbar zu RA-Patienten (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: Insgesamt wurden trotz kleinerer Änderungen in der pSS-Therapie ähnliche Trends für RA- und pSS-Kohorten beobachtet. Die Berufstätigkeit hat sich bei pSS über zwei Jahrzehnte hinweg deutlich verbessert. Eine stärkere Wahrnehmung von pSS ohne systemische Beteiligung könnte heute zu einer Verschiebung hin zu weniger stark betroffenen Patientenkohorten geführt haben.