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Charakterisierung von Psoriasis-Patienten mit subklinischen Zeichen der muskuloskelettalen Entzündung ermittelt durch Fluoreszenz-optische Bildgebung und Überprüfung des Befundes mittels MRT – Analyse der prospektiven multizentrischen XCITING Studie
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Veröffentlicht: | 8. Oktober 2019 |
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Einleitung: Die Psoriasis vulgaris (PsO) ist eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen in Europa. In etwa 30% der Patienten tritt im Verlauf eine Psoriasis Arthritis (PsA) auf. In PsA-Frühformen können Änderungen der synovialen Vaskularisierung festgestellt werden, die mit einer Überexpression von proangiogenetischen Faktoren einhergeht. Bildgebungs-Biomarker, die diese Änderungen erfassen, könnten daher nützlich für die PsA-Frühdiagnose sein. Die Fluoreszenz-optische Bildgebung (FOI) ist eine neue Methode, um Veränderungen der Mikrovaskularisation der Hände darzustellen.
Methoden: 411 PsO-Patienten ohne Diagnose einer PsA, aber mit Risiko für deren Auftreten, definiert als Vorliegen einer Nagelpsoriasis und/oder muskuloskelettale Schmerzen und/oder Schwellungen innerhalb der letzten 6 Monate, wurden in die multizentrische XCITING Studie eingeschlossen. Zur PsA-Frühdetektion wurden die Patienten einmalig mittels gezielter rheumatologischer klinischer Untersuchung (CE), standardisierter Ultraschalluntersuchung (US) sowie FOI-Untersuchung abgeklärt. Bei diskrepantem FOI-Befund im Vergleich zur CE und US (FOI pos., CE/US neg.) wurde ergänzend ein MRT der Beschwerde-führenden Hand durchgeführt. Die Daten der MRT Gruppe wurden vergleichend für FOI + MRT+ und FOI+ MRT- im Hinblick auf Krankheitsaktivitäts-Parameter, Begleiterkrankungen und Medikamentengebrauch analysiert.
Ergebnisse: 112 Patienten zeigen in der zentralen FOI-Auswertung Hinweise für eine subklinische Entzündung, wohingegen CE und US Befund als unauffällig bewertet wurden. In 37.5 % dieser Patienten wurde im MRT eine frühe Arthritis nachgewiesen. Die beiden Gruppen mit positivem Befund in der MRT (MRT+) bzw. negativem Ergebnis (MRT-) zeigen ausbalancierte Ergebnisse für Alter, Geschlechtsverteilung, BMI, CRP und Alter bei PsO-Diagnosestellung. Die MRT+ Gruppe unterscheidet sich in der Schwere der Hautpsoriasis (lokale und systemische Therapie – MTX Therapie 16.7 vs. 5.7%, Plaques an den Händen 35.7 vs. 15.7%), im Einsatz von Schmerztherapie (Einsatz von NSAR 40.5 vs. 18.8%) sowie im Auftreten von Begleiterkrankungen (71.4 vs. 45.7%). Eine Nagelbeteiligung tritt mit 33.3% seltener auf als in der MRT- Gruppe (51.4%).
Schlussfolgerung: Das frühe Auftreten von muskuloskelettalen Beschwerden in PsO-Patienten scheint mit der Schwere der Hautbeteiligung und deren Therapiebedürftigkeit assoziiert zu sein, weniger mit dem Vorliegen einer Nagelpsoriasis. Zudem ist zu vermuten, dass der Einsatz einer systemischen MTX-Therapie für die PsO in der betroffenen Patientengruppe keine Rolle als präventiver Faktor für die Entwicklung einer Arthritis spielt. Für die Bewertung der FOI Bilder scheint das Vorliegen von Plaques an den Händen keine Limitation der Auswertung darzustellen.